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Die Massage ist die wohl älteste und beliebteste Form der Regeneration im Radsport. Können moderne Massagepistolen das auch? Wir haben vier Modelle getestet.
Massagepistolen sind im ambitionierten Ausdauersport inzwischen schon relativ weit verbreitet – aber was taugen die vergleichsweise teuren Geräte wirklich? Dass Massagen zur Regeneration sinnvoll sind, ist unbestritten. Kleine, pistolenartige Geräte sollen dies jederzeit in Selbstbehandlung nutzbar machen. Die wissenschaftliche Studienlage dazu ist noch dünn, doch scheint das Konzept schlüssig: Wie die Elektrostimulation mit Stromimpulsen den Muskel bearbeitet, so sollen die Stoßwellen aus der Massagepistole einen Durchknet-Effekt ausgelösen. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, Gelenke, Wirbelsäule und Kopf sollte man aber eher aussparen – oder vorher mit einem Arzt oder Physiotherapeuten sprechen.
Wir haben vier Modelle der führenden Hersteller ausprobiert: Die teuren Modelle Hypervolt von Hyperice und Theragun Elite von Therabody sowie die preisgünstige Orthogun von Ortho Mechanik und das Hyperice Go Modell für unterwegs.
Die Theragun Elite von Therabody* und das Konkurrenzprodukt Hypervolt von Hyperice* kosten jeweils 399 Euro und liegen damit im mittleren Bereich für Vibrationsmassagegeräte. Beide Geräte funktionieren ähnlich: Ein Knopfdruck setzt den Kolben in Bewegung, der ein Auf und Ab des Massagekopfs auslöst. Im Lieferumfang sind jeweils vier weitere Aufsätze enthalten. Die vorgegebenen Programme dauern zwischen 5 und 30 Minuten, prinzipiell können die Geräte aber auch länger benutzt werden.
Schon kurz nach Beginn der Massage stellt sich ein wohliges Kribbeln im Muskel ein, Verspannungen im Nackenbereich und in den Armen lassen sich gut lösen, müde Oberschenkel fühlen sich schnell wieder frischer an. Therabody lässt sich über eine umfangreiche App steuern, Hyperice zeigt nur rudimentäre Anwendungsbeispiele auf der Webseite. Die Theragun ist ein wenig lauter als das Hypervolt-Modell, insbesondere auf der höchsten Intensitätsstufe, und kann so durchaus den Fernseher übertönen.
Die zugehörige Smartphone-App gibt konkrete Übungen vor und zeigt an, ob man den richtigen Druck gewählt hat. Die Tester waren zunächst alle zu vorsichtig, wählten erst mithilfe der App den passenden Druck. Das wirkte sich positiv auf die Tiefenwirkung der Massage aus: Alle Tester waren sich einig, nach App-gesteuerten Einheiten ein besseres Gefühl zu haben. Für Rennradfahrer eignen sich aus der App besonders die Programme für den Karpaltunnel (häufiger Auslöser für Handgelenkschmerzen), den unteren Rücken und natürlich die Beine. Noch überzeugender wäre die Integration dieser Anzeige auf dem Display der Massagepistole selbst – so könnte man auf die Smartphone-App verzichten und hätte alle notwendigen Infos in einem Gerät.
Die Hypervolt kommt ohne App, Anleitungen zur Behandlung finden sich nur auf der Firmen-Webseite. Das erschwert den Erstgebrauch, stört aber kaum mehr, sobald man sich mit den Videos vertraut gemacht hat. Die verschiedenen Aufsätze lassen sich leichter austauschen als bei der Theragun und bieten eine große Bandbreite: Ein Aufsatz ermöglicht dank Aussparung auch die Massage der Wirbelsäule. Ebenfalls gefiel den Testern die einfache Handhabung mit drei Massagestufen. Einzige Minuspunkte: Eine Druckanzeige fehlt, und die Griffform erschwert es, sich den Rücken zu massieren – anders als mit der Triangel-Form der Theragun.
Die handliche Modellvariante Hypervolt GO* ist um einiges kleiner und leichter - zwar nicht im Format für die Trikottasche, aber perfekt fürs Trainingslager. In Sachen Lautstärke und und Funktion (drei per Knopfdruck steigerbare Massagestufen) bietet die deutlich günstigere Massagespistole genau so viel wie das größere Modell. Einzig bei den Aufsätzen fällt die Auswahl wesentlich geringer aus. Für den To-Go-Einsatz muss man mit einem flachen Telleraufsatz und einem abgerundeten Spitzaufsatz Vorlieb nehmen. Für die schnelle Regenerationsförderung der Beinmuskulatur aber absolut ausreichend, meinten unsere Tester. Ebenfalls positiv: Die lange Laufzeit von über zwei Stunden auf mittlerer Stufe überzeugt. So kann man die Massagegun mehrmals ohne Laden anwenden - das spart nochmals Platz, wenn man das Gerät ins Kurztrainingslager mitnimmt.
Das günstigste Produkt im Testfeld kommt aus Deutschland: Die Orthogun* kostet mit 169,95 Euro UVP weniger als die Hälfte der Hyperice Hypervolt. Dabei bietet die Ausstattung sogar mehr Varianz als die Konkurrenz. Ganze sieben unterschiedliche Aufsätze liegen der Massagepistole bei, das Ganz praktisch in einer runden Box mit Tragegriff verpackt. Die beiden Aufsätze mit Metallüberzug sind für die Nutzung mit Massageöl gedacht. Gerade für Sportler, die die traditionelle Handmassage mit Öl gewohnt sind, eine tolle Option. Ein kleines Begleitheft führt die Nutzungsmöglichkeiten gestaffelt nach Aufsatz und Körperregion kurz und verständlich auf. Das Gerät selbst ist einfach zu Handhaben und weist fünf Intensitätsstufen auf - die höchste davon ist ziemlich stark. Entsprechend steigt der Geräuschpegel dann auf etwas über 70 Dezibel, Höchstwert im Testfeld. Die umfassende Ausstattung verbunden mit einem vergleichsweise geringen Gewicht und dem attraktiven Preis machen die Orthogun dennoch zur Preis-Leistungs-Empfehlung.
Therabody: Theragun Elite
Hyperice: Hypervolt
Hyperice: Hypervolt Go
Ortho Mechanik: Orthogun
*Herstellerangabe