Unbekannt
· 07.08.2003
Im vergangenen Herbst wurde bei mir ein Wirbelgleiten zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel festgestellt. Seitdem mache ich zweimal wöchentlich Physiotherapie und habe dabei meine Rückenmuskulatur nach Meinung der Therapeuten optimal ausgebildet. Mein Orthopäde meinte, ich könne wieder fahren, aber nach 25 Kilometern fingen die Schmerzen wieder an. Auch auf dem Mountainbike ging es nicht besser. Was kann ich noch tun?
Antwort von Dr. Merkl:
Defekte an den Wirbelbögen sind häufig angeboren, manchmal jedoch auch die Folge eines Ermüdungsbruchs nach Überlastung. Solche Defekte sind die Ursache dafür, dass ein Wirbel gegenüber dem darunterliegenden nach vorne gleitet. Da oft der fünfte Lendenwirbel betroffen ist, kommt es bei Radfahrern besonders häufig zu Beschwerden. Der fünfte Wirbel ist in der muskulären Kette, die beim Radsport beansprucht wird, auch bei gesunden Fahrern eine Schwachstelle. Durch die Zug- und Druckkräfte werden die austretenden Nervenwurzeln gereizt und verursachen Schmerzen, die einem das Fahren gründlich vermiesen können. Trotzdem ist Radsport möglich. Im Vordergrund der Therapie stehen die Stabilisierung der Übergänge durch Kräftigung, anfänglich gegebenenfalls mit Bandagen und Wärmeschutz. Verändern Sie Ihre Sitzposition so, dass Sie nicht mit Krummrücken fahren – stellen Sie den Lenker höher als den Sattel. Auch eine Verkürzung der Vorbaulänge kann Wunder wirken. Dämpfersysteme für den Hinterbau reduzieren zusätzlich die Stoß- und Stauchungskräfte.