Unbekannt
· 23.07.2004
Früher konnte ich mit dem Rennrad ohne Probleme Touren von über 200 Kilometer fahren. Seit einiger Zeit jedoch fängt mein Genick schon nach 30 Kilometern an zu brennen. Die Schmerzen ziehen bis in die Schultern, selbst Pausen und Stretching unterwegs helfen wenig. Ich habe mit verstellbaren Vorbauten den Lenker erhöht – ohne Erfolg. Besuche bei Ärzten und Physiotherapeuten brachten keinen Befund.J. Kunsch, Bettemburg/Luxemburg
Radsportler klagen häufig über Schmerzen, Verspannungen und Brennen im Schulter-Nacken-Bereich oder in den Armen. Die Hauptursache dafür ist die aerodynamisch gestreckte Sitzposition. Hinzu kommt oft noch eine krankhaft veränderte Wirbelsäule, etwa verlagerte Bandscheiben oder verschlissene Wirbelgelenke. Dadurch können sich die Nervenwurzellöcher verengen, durch welche die Nerven aus der Wirbelsäule austreten. Die eingequetschten Nerven reagieren gereizt.
Wer außerdem den Kopf lange in zurückgeneigter Position hält – wie Rennradler –, bei dem verengen sich die Nervenwurzellöcher zusätzlich. Es kann zu den von Ihnen genannten Gefühlsstörungen und Schmerzen kommen und zu einem Teufelskreis aus Nervenirritation, Verspannung, Blockade und weiterer Irritation.
Sie können den Kreislauf aber durchbrechen: Treten die Beschwerden nur auf dem Rad auf, verändern Sie Ihre Position so, dass Sie möglichst aufrecht sitzen. Je kürzer der Vorbau und je höher der Lenker, umso besser. Außerdem sollten Sie während des Fahrens häufig am Lenker umgreifen, um die Sitzposition zu wechseln. Tragen Sie Kleidung, die vor Zugluft schützt. Trainieren Sie die Nacken- und Schultermuskeln,dehnen und entspannen Sie verkürzte Muskeln. Hilft alles nichts, sollten Sie mit dem Arzt über Methoden wie Osteopathie, Akupunktur oder Neuraltherapie sprechen.