Unbekannt
· 19.02.2008
Seit einem halben Jahr plagen mich Schmerzen an der Außenseite des rechten Unterschenkels, nachdem ich zwei Monate lang viel und lang am Schreibtisch saß. Bei einer Untersuchung wurde eine Bandscheibenvorwölbung festgestellt. Was kann ich tun, ohne das Rennradfahren aufgeben zu müssen? F. Ogniewski, per E-Mail
Ich bin 23 Jahre alt und ambitionierter Rennradfahrer (17.000 Kilometer pro Jahr). Zusätzlich mache ich zwei- bis dreimal pro Woche Gymnastik und gehe Schwimmen. Seit einem halben Jahr plagen mich Schmerzen an der Außenseite des rechten Unterschenkels, nachdem ich zwei Monate lang viel und lang am Schreibtisch saß. Bei einer Untersuchung wurde eine Bandscheibenvorwölbung, die auf die austretende Nervenwurzel L4 drückt, festgestellt. Seitdem befinde ich mich in physiotherapeutischer Behandlung (Massage und Fangopackungen). Mein Zustand bessert sich jedoch nicht. Selbst beim Schwimmen habe ich Schmerzen im Unterschenkel. Was kann ich dagegen tun, ohne das Rennradfahren aufgeben zu müssen?
Falk Ogniewski, per E-Mail
Ihre Schmerzen müssen nicht unbedingt auf die Wirbelsäule zurückzuführen sein, sie könnten auch vom Kniegelenk kommen. Das Wadenbein hat am Schienbeinkopf eine gelenkige Verbindung. Wenn Ihre ischiokrurale Muskulatur, insbesondere der Kniegelenkbeuger, verkürzt ist, tritt das Wadenbein höher – das führt oft zu den beschriebenen Schmerzen. Verantwortlich dafür ist vor allem der so genannte Peroneus-Nerv, der auch zu Sensibilitätsstörungen am äußeren Fußrand führen kann. Sie sollten zunächst das Radtraining deutlich reduzieren, vor allem keine hohen Gänge treten. Überprüfen Sie die Stellung Ihrer Fußplatten am Pedal; bereits kleinste Fehlstellungen können zu Schmerzen und Entzündungen des Fibula köpfchens am Schienbeinansatz führen – besonders bei den hohen Umfängen, die Sie im Jahr fahren. Außerdem sollten Sie den gesamten Unterschenkel regelmäßig dehnen und mobilisieren. Trainieren Sie erst wieder regelmäßig, wenn die Schmerzen völlig abgeklungen sind.