Unbekannt
· 03.10.2014
Wie steigt man am besten nach einer Operation wieder ins Rennradtraining ein? Unser Experte Dr. Robert Eifler gibt Auskunft.
Frage von Klaus B.: Nachdem mir vor einem Vierteljahr ein Zahn gezogen wurde, musste vor einem Monat ein großer Abszess im Oberkiefer geöffnet werden. Ich verlor einen weiteren Zahn, nahm eine Woche Antibiotika und Schmerzmittel ein und erhielt ein Sportverbot. Allerdings ist mein Zahnarzt kein Sportmediziner und will wohl auf der sicheren Seite sein. Ich frage mich, wie ich nun wieder ins Training einsteigen soll und würde auch gerne grundsätzlich etwas zur Rehabilitation nach Operationen, auch anderer Art, erfahren. Ich bin 57 Jahre alt und ansonsten in guter körperlicher Konstitution.
Antwort von Dr. Robert Eifler: Bei derartigen eitrigen Zahnwurzelentzündungen liegt eine bakterielle Infektion vor, daher besteht die Gefahr einer Beteiligung weiterer Organe, wie zum Beispiel einer Herzklappenentzündung – die antibiotische Mitbehandlung über mehrere Tage ist daher erforderlich. Auch kann es zu Nachblutungen kommen, weshalb unmittelbar nach der Entzüdung – zumindest über die Dauer der Antibiotika-Behandlung – tatsächlich von körperlicher Betätigung abzusehen ist. Sehr leichte Bewegung wie Spazierengehen ist natürlich möglich.
Auf keinen Fall sollte man das versäumte Training dann durch erhöhte Intensität möglichst schnell aufholen wollen. Sie sollten im Anschluss an die Antibiotika-Therapie zunächst fünf bis sechs lockere, im Umfang ansteigende Einheiten im Grundlagenausdauerbereich (GA 1) absolvieren, bevor sie intensiver trainieren. Ansonsten hängt die Trainingsgestaltung nach Operationen in erster Linie von der Art des Eingriffs und vom Fitnesszustand ab. Bauchoperationen wie Blinddarm und Leistenbrüche erfordern in der Regel eine Trainingspause von 14 Tagen bis drei Wochen, je nach Alter und Fitness. Knochenbrüche, bei denen keine Operation notwendig ist, brauchen etwa sechs Wochen. Danach ist ein neuer, langsamer Trainingsaufbau sinnvoll.