Unbekannt
· 11.02.2011
Wie lange ist die Wartezeit nach einem Kahnbeinbruch, bevor ein Radsporttraining wieder möglich ist? Die Aussagen sind sehr unterschiedlich. Unser Experte Dr. Merkl weiß Rat.
Frage von Heinz-Dieter H.: Anfang November habe ich mir eine Kahnbeinfraktur an der rechten Hand bei einem Sturz mit dem Rennrad zugezogen. Der Bruch wurde innerhalb einer Woche mit einer Schraube versorgt. Zurzeit muss ich noch einen Unterarmgips tragen. Die Angaben der Ärzte, wann ich den Arm beim Sport wieder belasten kann, gehen sehr weit auseinander. 2011 möchte ich im Juni gerne an der Vätternrundan teilnehmen. Ist das aus sportmedizinischer Sicht möglich oder sollte ich absagen?
Antwort von Dr. Christian Merkl: Eine Kahnbeinfraktur ist meist eine komplizierte, langwierige Verletzung, die übrigens nicht selten übersehen wird. Außerdem ist hier die Gefahr einer so genannten Pseudarthrose groß, die entsteht, wenn die Bruchenden nicht gut ausheilen. Prinzipiell kann man nicht-operativ (konservativ) oder, wie bei Ihnen, operativ behandeln, wodurch sich die Gefahr einer Pseudarthrose verringert. Um die Belastbarkeit zu beurteilen, sollten Sie zunächst abwarten, bis die Wunde verheilt ist. 14 Tage nach der Operation können Sie jedoch bereits mit Gips locker auf dem Ergometer trainieren. Im weiteren Verlauf können Sie mit einem Triathlonaufsatz (Liegelenker) durchaus auch Krafttraining auf dem Rollentrainer machen. Wenn der Gips ab ist, können Sie auch im Freien, weiterhin mit Triathlonlenker, fahren. Belastungen im Wiegetritt sollten Sie meiden, bis der Knochenbruch vollständig ausgeheilt ist, in der Regel nach zwölf Wochen. Die Heilungsphase können Lymphdrainage, Physiotherapie und entzündungshemmende Medikamente unterstützen. Ist der Knochen verheilt, sind zunehmende Belastungen möglich, bis hin zu intensivem Training nach sechs Monaten – einen guten Heilungsverlauf vorausgesetzt. Die Teilnahme an der Vätternrundan scheint insofern durchaus möglich.