Unbekannt
· 03.03.2011
Soll bei Prostataproblemen oder -erkrankungen das Radsporttraining eingeschränkt werden? Unser Experte Dr. Eifler gibt Antwort.
Frage von Horst O.: Ich fahre seit zehn Jahren Rennrad. Vor neun Monaten wurde bei mir Prostatakrebs diagnostiziert und ich wurde erfolgreich operiert. Muss ich mich beim Radfahren nun einschränken? Was für ein Sattel wäre empfehlenswert? Und können Sie allgemein etwas zu Prostatakrebs durch Radfahren sagen?
Dr. Robert Eifler: Die Prostata liegt zwischen After und Hoden unter dem Damm. Da die Harnröhre durch sie hindurchläuft, kann sie den Harnabfluss behindern. Dies äußert sich in schmerzhaftem Wasserlassen, schwächerem Urinstrahl und häufigem, plötzlichem Harndrang. Es gibt drei Arten von Prostata-Erkrankungen: Entzündungen (akut und chronisch), gutartige Vergrößerungen und Krebs. Unbedingt sollte man jährlich zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Unter anderem wird dabei das prostataspezifische Antigen (PSA) bestimmt. Ist der Wert zu hoch, beweist das jedoch noch kein Karzinom. Der Wert kann auch erhöht sein bei gutartiger Vergrößerung, Entzündung – oder nach Radtraining aufgrund mechanischer Reizung der Prostata. Daher sollten Sie erhöhte Werte nach einer mehrtägigen Trainingspause erneut kontrollieren lassen.
Der Sattel sollte möglichst exakt horizontal stehen und keinesfalls mit der Spitze nach oben weisen. Die richtige Auflage der Sitzhöcker ist wichtig, Gel-Polster oder Vertiefungen und Aussparungen in der Sattelmitte können hilfreich sein. Eine Häufung von Prostatakrebs durch Radsport ist nicht bekannt. Nach der Prostata-OP können Sie bei Bauchnaht nach etwa acht Wochen wieder auf dem Rad trainieren, bei Dammnaht nach drei bis sechs Monaten, sofern die Narbe vollständig verheilt ist.