Unbekannt
· 07.08.2003
Ich fahre seit einiger Zeit mit dem Rennrad zur Arbeit. Nun habe ich ein Rauschen in den Ohren, bei dem es sich laut HNO-Arzt um Durchblutungsstörungen handelt, wahrscheinlich durch Haltungsfehler im Hals-Nacken-Wirbelbereich verursacht. Ist Ihnen bekannt, dass so etwas durch Radsport möglich ist? Wenn ja, wie kann man die Gefahr umgehen?
Antwort von Dr. Merkl:
Neben örtlichen Durchblutungsstörungen des Gehörorgans werden Stressfaktoren, ein ungünstiges Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer sowie Halswirbelsäulen-Störungen als Ursache für Ohrgeräusche, medizinisch "Tinnitus", angesehen. Der Übergang zwischen Kopf und Halswirbelsäule gilt als Schlüsselstelle für viele HNO-Symptome. Funktionsstörungen der Gelenkverbindungen zwischen Kopf und Halswirbelsäule verursachen über unterschiedliche Muskelspannungen Fehlmeldungen an zentrale Schaltstellen. Rennrad fahren in einer auch nur gemäßigt aerodynamischen Stellung hat neben dem Krummrücken eine Rückneigung des Kopfes zur Folge. Wird die Stellung längere Zeit gehalten, können die Funktionsstörungen auftreten. Trotz Warnungen vor chiropraktischer Behandlung halte ich das "Zurechtrücken" des Kopf-Hals-Übergangs für eine Paradedisziplin der Chirotherapie. Vorbeugend sollten Sie die aerodynamische Haltung weitgehend vermeiden und eine möglichst aufrechte Körperhaltung einnehmen.