Haarwuchsmittel unter Dopingverdacht

Unbekannt

 · 03.10.2011

Haarwuchsmittel unter DopingverdachtFoto: Hersteller

Geheimratsecken bei Männern sind so beliebt wie Cellulite bei Frauen – keiner will sie, vielen haben sie. Manche Haarwuchsmittel stehen jedoch auf der Dopingliste. Unser Experte Dr. Eifler gibt Auskunft.

Frage von Richard K.: Ich bin etwas über 30 Jahre alt und so langsam zeigen sich bei mir „Geheimratsecken“. Mein Vater, Opa und Bruder haben bereits eine Glatze. Ein Trainingskollege empfahl mir Propecia, das ebenso wie Alternativprodukte den Wirkstoff Finasterid enthält. Hat dies Auswirkungen auf meine Leistungsfähigkeit? Ich habe gesehen, dass es auf der Dopingliste steht, aber wohl nicht aus leistungssteigernden Gründen, sondern weil es andere Nachweise erschwert. Da man das Präparat dauerhaft nehmen muss, wüsste ich gerne, ob es die Leistungsfähigkeit vermindert oder die Ausdauer beeinträchtigt.

  Dr. Robert Eifler: Er betreut als Spezialist für Leistungsdiagnostik und Innere Medizin Sport- und Rehaprogramme im FitalHotel Höchenschwand im SchwarzwaldFoto: Privat
Dr. Robert Eifler: Er betreut als Spezialist für Leistungsdiagnostik und Innere Medizin Sport- und Rehaprogramme im FitalHotel Höchenschwand im Schwarzwald

Antwort von Dr. Robert Eifler: Propecia ist ein Präparat zur Verhinderung des hormonell bedingten männlichen Haarausfalls. Die Substanz Finasterid greift in den Stoffwechsel des männlichen Sexualhormons Testosteron ein. In erster Linie wird Finasterid als Mittel gegen krankhafte Prostata-Vergrößerung angewandt. Aufgrund seiner Struktur hat es eine antitestosterone Wirkung, das bedeutet, es fördert keineswegs die Leistungsfähigkeit. Auch die Nebenwirkungen sind entsprechend: Brustvergrößerung, Libido- und Potenzminderung sowie eine Verminderung der Körperbehaarung. Seit 2009 gehört Finasterid nicht mehr zu den verbotenen Substanzen, denn als Verschleierungsmittel für Anabolika ist es durch Weiterentwicklungen bei den Nachweismethoden überholt.