Unbekannt
· 28.04.2018
Kohlenhydrate liefern Energie, aber wie unterscheiden sich die Zuckerformen und welche Art Kohlenhydrate brauche ich als Rennradfahrer wann?
Allgemein gilt: Pro Stunde kann der Körper etwa 60 bis 90 Gramm Kohlenhydrate über den Darm ins Blut aufnehmen, zu den Muskeln transportieren und dort in Energie umsetzen. Je nach Belastung auf dem Rad, lohnt es sich bei der Auswahl der Kohlenhydrate genauer hinzuschauen: Während hochintensivem Training sowie zur Regeneration sind schnell verfügbare, meist süße Kohlenhydrate hilfreich.
Entscheidend ist, dass Kohlenhydrate unterschiedlich schnell den Blutzuckerspiegel beeinflussen, ein Maß dafür ist der Glykämische Index. "Der gewöhnliche Haushaltszucker, ein Zweifachzucker, und der Einfachzucker Fruktose haben eine deutlich langsamere Verfügbarkeit und geringere Wirkung auf den Blutzuckerspiegel als dieselbe Menge des geschmacksneutralen Mehrfachzuckers Maltodextrin", erklärt Ernährungsexperte Uwe Schröder.
Sportnahrung mit hohem Maltodextringehalt liefert also schneller und effektiver Energie als solche mit hohem Fruchtzuckeranteil. Für die wechselnde Belastung längerer Touren bringt ein ausgeglichenes Kohlenhydrat-Spektrum aus Glukose/Traubenzucker bzw. Glukoseketten (Maltodextrin) in Kombination mit Fruchtzucker (Fructose) am meisten Energie. Die Unterschiede im Überblick:
Kohlenhydrat-VerbindungGlykämischer Index EigenschaftenMaltodextrin
(Mehrfachzucker)
industriell hergestelltes Nahrungsergänzungsmittelsehr hoch
liefert schnell und lange Energie
kein Fruktoseanteil, gut verträglich
ideal für Mischgetränke, da geschmacksneutral und nicht klebrig
Glukose (Einfachzucker)
z. B. in Rosinen und
Marmeladehoch
liefert schnell Energie, aber nur über kürzere Zeiträume
bei geringer Dosis gut verträglich
Saccharose/Kristallzucker (Zweifachzucker)
z. B. in Cola und Cornflakesmoderat bis hoch
liefert relativ schnell Energie, aber nur über kürzere Zeiträume
verhältnismäßig süß
Fruktose/Fruchtzucker
(Einfachzucker)
z. B. in vielen Obstsortenmoderat bis niedrig
liefert langsam Energie, die aber länger anhält
bei höherer Dosierung eventuell schlecht verträglich, besser in Verbindung mit Glukose
Isomaltulose
(Zweifachzucker)
industriell hergestelltes Nahrungsergänzungsmittelniedrig
liefert sehr langsam, aber über lange Zeiträume Energie
eventuell schlecht verträglich