“Auf Dauer wirken Säuren im Körper wie Sand im Getriebe”, sagt Roland Jentschura. Der Ernährungswissenschaftler ist ein leidenschaftlicher Fan der TOUR Transalp und ebenso passioniert im Kampf gegen die Übersäuerung. Er redet nicht um den heißen Brei herum und sagt: “Intensives Training und Wettkampf verursachen in unserem Körper erst mal einen Vollschaden.” Hohe Laktatwerte, völlige Übersäuerung, Immunsystem im Keller – Sport sei erst mal schädlich. Aber, relativiert Jentschura, das sei eben auch der Startknopf zur Regeneration und der damit verbundenen Verbesserung der Leistungsfähigkeit. “Der wichtige Punkt im Sport aber ist”, führt Jentschura weiter aus: “Ich kann nicht diesen einen Knopf immer wieder drücken und sagen: Training, Training, Training …”
Training brauche eben auch aktive Regeneration. Intensiven Sport könne man nicht kombinieren mit Bewegungsmangel, nicht mit der normalen Ernährung, nicht mit der normalen sauren Körperpflege. Das sei die Vollbremse für die Regeneration. Wer die Säuren nach dem Training nicht los werde, lande im Übertraining.
Wenn der Köper “dauersauer” ist, funktioniert die Regeneration nicht mehr. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt Jentschura, die Ernährung bewusst anzupassen: “sehr pflanzenbetont, vitalstoffreich und basenüberschüssig, um die Säuren vom Sport aufzufangen.”
Ein weiterer Baustein ist, direkt nach dem Sport zu entsäuern, das heißt die Säuren nach Möglichkeit auszuscheiden. Zum Beispiel über die Haut mit einem basischen Fußbad. Im Ziel jeder Transalp-Etappe bietet Jentschura diesen Service an, der bei den Finishern sehr beliebt ist. Da ist es schwer, eine freie Fußwanne zu ergattern. Das ist chillig, wohltuend und räumt den ersten Schwung an Säure aus dem Körper.
In der Vorstellung seines Buches “Power statt sauer” geht Jentschura sehr intensiv auf die Notwendigkeit der Entsäuerung und die Bedeutung ausgewogener Ernährung und basischer Körperpflege ein. Da lohnt es sich, reinzuschauen:
Auf was es in der Vorbereitung auf die Transalp ankommt, hat Jentschura hier noch einmal in drei Punkten zusammengefasst:
Wer seinen Körper gezielt entsäuert und entschlackt, hat einen besseren Trainingsaufbau und kann später auch unter Belastung seine Leistung besser abrufen. Säuren sind wie “Sand im Getriebe” und verschlechtern die Leistung, bis der übersäuerte Muskel komplett “zumacht”. Basische Körperpflege in Form von Fuß- und Vollbädern, Sauna, Massagen, Wickeln oder Strümpfen aktiviert die Haut als Ausscheidungsorgan. Leistungshemmende Säuren können gezielt ausgeschieden werden und man ist schneller in der Regeneration und wieder im Training. Mit dem “Dreisprung der Entschlackung” werden auch die abgelagerten, festsitzenden Säuren und Schadstoffe erstens reaktiviert, zweitens neutralisiert und abtransportiert sowie drittens ausgeschieden. Damit wird auch unnötiger Ballast in den oft hartnäckigen Problemzonen abgeworfen.
Über ein gründliches Grundlagenausdauertraining sollte die Fettverbrennung trainiert werden, denn daraus wird man während der TOUR Transalp die meiste Energie beziehen müssen. Für eine optimale Fettverbrennung braucht der Körper eine konstante Kohlenhydratzufuhr und einen möglichst konstanten Blutzuckerspiegel. Die Transalp wird also wieder maßgeblich über das Frühstück mit leicht verdaulichen, vollwertigen, komplexen Kohlenhydraten entschieden. Tagsüber werden dann die Kohlenhydrate hauptsächlich in Form von Bananen, Zuckerdrinks, -riegel und -gels konsumiert. Diese zu verdauen, sollte unbedingt trainiert werden. Wie reagiert meine Verdauung auf die Konzentrate? Wie viel davon vertrage ich, in welchem Zeitraum und wie viel Wasser brauche ich dazu? Fett ist unter körperlicher Belastung schwer zu verdauen und sollte von daher sowohl vorher als auch währenddessen nur in kleinen Mengen konsumiert werden. Deshalb ist zu empfehlen, sich vor der Transalp ein kleines, gesundes Fettpölsterchen anzufuttern.
Pflanzliche Vitalstoffe, also Mineralstoffe und Vitamine sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Antioxidantien sind wie “Öl für den Motor”, denn nahezu alle Enzyme des Stoffwechsels brauchen diese Vitalstoffe für ihre Funktionsfähigkeit - egal ob zur Energiegewinnung, zur Entsäuerung, zur Regeneration oder zum Aufbau von Muskeln, Sehnen, Bändern, Gelenken und Knochen. Bei optimaler Energiebereitstellung mit minimaler Säureproduktion und optimaler Säurepufferung hält die Muskulatur viel länger auf hohem Niveau durch. Also sollte man sich möglichst basen- und vitalstoffreich nach der 80:20-Regel ernähren, 80 Prozent pflanzlich und, wenn überhaupt, 20 Prozent tierisch.
Wer “Lunte gerochen” hat und mehr über das Thema Übersäuerung erfahren will, insbesondere was das für ihn persönlich bedeutet, hat die Möglichkeit, den Fragebogen “Übersäuert? - die drei Stoffwechseltypen” durchzugehen.