TOUR Online
· 29.09.2025
Für ein Wochenende hat sich auf dem Gelände der Zeche Ewald alles nur um ein Thema gedreht: Gravelbikes. Die Premiere des Gravel-Ground-Festival by Maxxis hat gezeigt: Graveln und Ruhrgebiet passen wie die Faust aufs Auge. Bei viel Sonnenschein und vor grandioser Industriekulisse kamen vom 26. bis 28. September rund 15.000 Gravel-Fans aus ganz Deutschland zusammen.
Mit dem besonderen Schauplatz auf dem stillgelegten Steinkohlenbergwerk im nordrhein-westfälischen Herten hat der Delius Klasing Verlag das perfekte Gelände für das neue Gravel-Format gefunden. Hier treffen Kultur, Natur und urbanes Leben aufeinander und bieten den idealen Rahmen für ein Wochenende voller Gravel-Spaß für alle Altersklassen.
Drei Tage lang schlenderten die Besucher (viele waren mit dem Rad gekommen) über die Expo mit rund 60 namhaften Marken und Ausstellern, informierten sich über Trends und Technik, liehen sich eines der über 100 Testbikes aus und düsten damit die Schotterpisten der Halde Hoheward rauf und runter. Welches Gravelbike passt am besten zu mir? Welche Räder sind brandneu auf dem Markt? So mancher Besucher testete sich auf der Messe einmal quer durch die aktuelle Modell-Palette.
Dabei zeigte sich einmal mehr, dass Graveln wirklich für jeden etwas zu bieten hat – vom Alltagsfahrer über Tourenliebhaber bis hin zu Rennfahrern. Letztere rückten beim „Rose Scary Schotter“-Race am Samstagmorgen ins Rampenlicht. Rund 250 Gravel-Bikerinnen und -Biker hatten sich für das sportliche Highlight angemeldet. Pünktlich zum Startschuss am Fuße der Halde Hoheward kam auch die Sonne heraus – und blieb dem Festival für viele Stunden erhalten. Angefeuert von Familie, Fans und Freunden ging es für die Teilnehmenden in sieben Runden à 6,66 km und jeweils 110 hm über Single-Trails, Asphalt und natürlich jede Menge Schotter.
Als erste Frau bewältigte Enduro-Profibikerin Ines Thoma die Strecke, um schon kurz darauf auf der Event-Bühne ihr Buch „Allgäu Gravel“ vorzustellen. Bei den Männern machte es eine Dreier-Spitzengruppe lange Zeit spannend. Erst auf der letzten Runde konnte der erfahrene Cross-Country-Fahrer Markus Schulte-Lünzum den Straßenexperten Campo Schmitz abhängen. Die Entscheidung sei am letzten Asphaltanstieg gefallen, sagte der Sieger im Ziel.
Ab da hieß es nur noch: „Aufstehen und solange stehen bleiben, bis die Beine brechen.“ In der Masters-Kategorie fuhr Lokalmatador Dennis Gnaase vom RC Buer aufs erste Podium. Anfangs noch in der Spitzengruppe unterwegs, habe er schon ab Runde zwei gemerkt, dass es an diesem Tag schwierig werden würde, da mitzuhalten. Als schnellster Junior kam Felix Kruse vor Jan Billy und Ole Schomakers ins Ziel.
Großen Anklang fanden auch die kostenlosen geführten Touren vom Eventpartner radrevier.ruhr. Insgesamt 24 abwechslungsreiche Touren, geleitet von ehrenamtlichen Locals, standen auf dem Programm und waren zum Teil innerhalb kurzer Zeit ausgebucht. Die Strecken von 24 bis 54 Kilometern boten unterschiedliche Routen für jedes Leistungsniveau - allesamt mit grandiosem Panoramablick über das Ruhrgebiet. Ein besonderes Highlight waren die Nightrides, die nicht nur wunderschöne Lichtinstallationen zeigten, sondern auch eine exklusive Überraschung bereithielten: Für die Teilnehmer ging es unter Tage, durch das Trainingsbergwerk Recklinghausen.
Ein weiteres Special hatte Giant in petto: Insgesamt dreimal ging es für Fans und Interessierte mit dem ehemaligen Radprofi und mehrfachen Weltmeister Tony Martin auf Tour. Und wer einfach bei leckerem Essen, Kaffee und Tech-Talk entspannen wollte, fand auf dem Messe-Gelände – ob beim Abendmarkt am Freitag oder bei einem der Vorträge vor der Bühne am Food-Market – ausreichend Gelegenheit dazu.
„Gravel ist für uns ein Zukunftsprojekt“, erklärte Christoph Lottritz, Ruhrtourismus, bei der Eröffnung. „Da haben wir noch vieles im Köcher.“ Auch Linda Wanzke, Eventleiterin bei Delius Klasing, wagt einen Blick in die Zukunft und der zeigt eindeutig in Richtung Wiederholung: „Nach dieser großartigen Premiere bin ich überzeugt: Auch 2026 wird es wieder ein Gravel Ground Festival im September in Herten geben.“