TOUR-Leserbefragung 2024Die Rennradwelt in Zahlen

Tour Magazin

 · 20.08.2024

TOUR-Leserbefragung 2024: Die Rennradwelt in ZahlenFoto: Wolfgang Papp
Wie ticken Rennradfahrerinnen und -fahrer? Was ist ihnen wichtig? Wofür geben sie ihr Geld aus? Spannende Antworten aus der TOUR-Leserbefragung.

Jahreskilometer, Urlaubspläne, Kaufabsichten, Meinungen über Trends der Rennrad-Szene: Die TOUR-Leserbefragung, die der Delius Klasing Verlag mit seinen Magazinen seit mehr als 25 Jahren durchführt, ist eine wahre Schatzkiste an Informationen. In diesem Jahr haben wieder mehr als 11.300 Radsportler an der umfangreichen Online-Befragung teilgenommen und detailliert Auskunft gegeben über ihr Hobby.

Rennradfahren ist ein Sport fürs Leben

Erste Erkenntnis: Rennradfahren ist ein Sport fürs Leben; wer die Dynamik der schmalen Reifen einmal für sich entdeckt, bleibt der Faszination über Jahrzehnte treu. 77 Prozent der Befragungsteilnehmer geben an, schon seit mehr als zehn Jahren Rennrad zu fahren, 35 Prozent üben den Sport gar schon seit mehr als 30 Jahren aus. Kein Wunder, dass man in dieser Zielgruppe auf sportliche Menschen trifft: 53 Prozent sind größer als 1,80 Meter; 49 Prozent wiegen zwischen 65 und 80 Kilogramm, 36 Prozent zwischen 80 und 95 Kilogramm.

TOUR-Leserinnen und Leser sind zwar auch Vielradler - 58 Prozent fahren mehr als 4000 Kilometer im Jahr, stattliche 22 Prozent kommen sogar auf mehr als 8000 Kilometer - aber nicht nur: auch Gelegenheitsradler, die im Schnitt ein bis zweimal pro Woche aufs Rad steigen und bis zu 4000 Kilometer im Jahr radeln, sind ein großer Teil der Community (43 Prozent).

Gebildet und kaufkräftig

Rennradfahrer sind außerdem eine überdurchschnittlich gebildete Zielgruppe und verfügen der TOUR-Leserbefragung zufolge auch über eine höhere Kaufkraft als der Bundesdurchschnitt. So haben 53 Prozent der Befragungsteilnehmer die allgemeine Hochschulreife erworben (Bevölkerungsdurchschnitt in Deutschland: 30 Prozent) und weitere 21 Prozent haben die Fachhochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife (Bundesdurchschnitt: 9 Prozent). 52 Prozent verfügen über ein Haushaltsnettoeinkommen zwischen 3000 und 6000 Euro, 28 Prozent liegen sogar über 6000 Euro (Bundesdurchschnitt 12 Prozent).

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Tourensportler, Entdecker, Wettkämpfer

Rund ein Drittel der Befragten sind Mitglieder in einem Radsportverein; 69 Prozent bezeichnen sich laut TOUR-Leserbefragung als Tourensportler. Für sie ist Rennradfahren der ideale Sport, um fit zu bleiben und sich zu erholen; sie nehmen gelegentlich an RTF oder Marathons teil, dabei steht aber das Ankommen und das Erleben im Vordergrund. Zweitstärkste Gruppe unter den Radsportlern sind die Entdecker, für die Naturerlebnis und Erholung im Vordergrund stehen. Viele von ihnen sind auch immer öfter auf Crossrad oder Gravelbike unterwegs, um abseits des Verkehrs neue Wege zu entdecken und näher an der Natur zu sein. Dritte große Gruppe innerhalb der Rennrad-Gemeinde sind die Wettkämpfer, für die Radsport in erster Linie Rennsport ist, bei dem sie sich in Events mit Gleichgesinnten messen.

Wenig Interesse am E-Rennrad

In dieser insgesamt sehr fitten und sportlichen Klientel ist das Interesse am E-Rennrad sehr überschaubar. 63 Prozent interessieren sich gar nicht dafür und 92 Prozent haben auch nicht die Absicht, sich in naher Zukunft ein Rennrad mit Elektromotor zu kaufen. Up-to-date sein wollen die TOUR-Leser bei dem Thema aber dennoch: Immerhin 36 Prozent der Befragten wollen hin und wieder im Heft über E-Rennräder informiert werden.

Dass langjährige Sportler eine enge Bindung zu ihrem Sportgerät entwickeln und sich in der Materie sehr gut auskennen, verwundert nicht. 59 Prozent der Befragten geben an, alle oder fast alle Wartungs- und Pflegearbeiten an ihrem Rad selbst zu erledigen, 39 Prozent beauftragen damit den Fachhändler ihres Vertrauens. 96 Prozent geben an, dass sie einen Schlauch bzw. Reifen wechseln und die Kette warten können, 83 Prozent können die Bremsbeläge wechseln und 72 Prozent die Schaltung einstellen.

Carbon ist das Rahmenmaterial der Wahl

Das Rennrad, das die Befragungsteilnehmer derzeit besitzen, ist durchschnittlich 5 Jahre alt und würde in 90 Prozent der Fälle neu gekauft. In Sachen Komponentenausstattung führt Shimano das Ranking mit großem Abstand an (73 Prozent), gefolgt von SRAM (16 Prozent ) und Campagnolo (10 Prozent). 70 Prozent der Räder rollen auf Reifen, die breiter sind als 25 Millimeter, 62 Prozent sind mit Scheibenbremsen ausgestattet. 80 Prozent der Räder basieren auf einem Carbonrahmen, 17 Prozent sind noch auf Alu-Rahmen unterwegs. Titan bzw. Stahl sind als Rahmenmaterial Liebhaberei für eine Minderheit (jeweils zwei Prozent).

Dass ein gutes Rennrad kein billiges Vergnügen ist, lässt sich anhand der Zahlen der TOUR-Leserbefragung auch ablesen. 63 Prozent der Befragungsteilnehmer haben für ihr aktuelles Rad mehr als 3000 Euro ausgegeben, 32 Prozent sogar mehr als 5000 Euro.

Digitale Routenplaner sind in der Rennrad-Community inzwischen weitverbreitet. 88 Prozent der Befragten nutzen diese Form der Tourenplanung, an der Spitze der genutzten Apps liegt Komoot (50 Prozent) vor Garmin (31 Prozent) und Strava (22 Prozent).

Übrigens sind die Teilnehmer an der TOUR-Leserbefragung Neuheiten und Trends gegenüber sehr aufgeschlossen. Die Top-4 der populärsten Trendthemen sind aktuell:

  1. Gravel
  2. Bikefitting/Ergonomie
  3. Tublessreifen
  4. Indoortraining

Die Reisevorlieben der TOUR-Leser

Die Top Drei der Radreiseländer

  1. Italien (24 Prozent)
  2. Spanien (23 Prozent)
  3. Deutschland (18 Prozent)

Die beliebtesten Rennrad-Regionen in Italien

  1. Südtirol
  2. Gardasee
  3. Dolomiten

Die beliebtesten Rennrad-Regionen in Spanien

  1. Balearen
  2. Kanaren
  3. Andalusien

Die beliebtesten Rennrad-Regionen in Deutschland

  1. Allgäu
  2. Schwarzwald
  3. Ostsee

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