Der Mann ist allgegenwärtig! Kai Pflaume ist ein Workaholic und zählt zu den beliebtesten deutschen Fernsehmoderatoren. Seit den 1990er Jahren ist der Hüne (1,90 m) im Show-Business. Er wurde am 27. Mai 1967 in Halle (Saale) geboren und begann seine Fernsehkarriere 1993 mit der Sendung “Nur die Liebe zählt”. Neben der Moderation von Unterhaltungs- und Game-Shows engagiert sich der leidenschaftliche Hoodie-Träger auch in sozialen Projekten und ist als passionierter Sportler bekannt. Laufen und Radfahren zählen zu den Lieblingsbeschäftigungen des mittlerweile 57-Jährigen. Attribute wie bodenständig, fair, charmant, korrekt, sein soziales Engagement und die Tatsache, dass Pflaume seit 1996 glücklich verheiratet ist, haben den Wahlmünchner zu einer der populärsten Figuren im deutschen Fernsehen gemacht. Wir trafen Kai Pflaume im neuen Canyon Conceptstore in München.
TOUR: Warum bist du hier, Kai?
Kai Pflaume: Ich fahre selbst Canyon-Bikes und bin ein großer Fan der Marke. Ich wohne in München, deswegen ist es für mich spannend, dass hier der erste Canyon-Store eröffnet.
Welche Bikes interessieren dich, welche stehen in deiner Garage?
Mich interessieren alle. Ich habe ein Rennrad, ein Gravelbike und ein E-Mountainbike in meiner Garage. Im Süden von München hast du alle Möglichkeiten – vor allem mit dem Rennrad. Ich muss nur vor die Haustür treten: Ammersee, Starnberger See, Tegernsee, Sylvensteinspeicher. Nach Garmisch zur Olympiaschanze z. B. sind es genau 100 Kilometer. Kurzum: Die Rennradrunden sind herrlich, ich schwinge mich auf mein “Ultimate” und los geht’s!
Kannst du als Promi ungestört Radeln gehen?
(Lacht) Grundsätzlich ja, denn ich habe ja einen Helm auf und eine Brille. Doch an einem Merkmal werde ich immer mal wieder erkannt: an meinem Airbag-Rucksack. Und dann rufen die Leute: “Hey Kai, was geht!?”
Du fährst mit Airbag?
Ja, und ich bin da sehr konsequent, trage ihn immer. Ich weiß nicht, wie die Bike-Community dazu mittlerweile steht. Anfangs bin ich dafür sehr belächelt worden. Die Leute meinten zu mir: “Ist ja cool, dass du Rennrad fährst, doch lass doch den Trinkrucksack zu Hause!” Keiner hat verstanden, dass das ein Airbag ist.
Warum der Airbag, wenn du einen Helm trägst?
Der Airbag schützt primär den Oberkörper. Wenn er sich aufbläst, umgibt er dich wie eine Rüstung. Mir geht es um den Schutz meiner Arbeitskraft. Mein Terminkalender ist voll. Ich mache 170 Shows im Jahr.
Schon mal damit gestürzt?
Letzten Herbst. Ein typischer Oktobertag, leicht feucht. Ich musste vom Radweg runter auf die Straße, dann wieder auf den Radweg. Da war eine abgesenkte Bordsteinkante. Als ich sie sah, war es schon zu spät, und ich bin auf die Fresse gefallen. Das ging blitzschnell. Und dann hat es Puff gemacht! Ich hatte die Hände am Lenker und fiel mit voller Wucht auf die Schulter. Oder besser gesagt: ... wäre auf die Schulter gefallen. Doch da hatte sich der Airbag schon entfaltet und den Aufprall abgefangen. Das ist normalerweise das klassische Szenario für einen Schlüsselbeinbruch oder eine Schultereckgelenkssprengung.
Und?
Ich hatte nur eine kleine Schürfwunde am Daumen. Der Airbag hat meinen Sturz super abgefangen und alle Verletzungen verhindert.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Das Teil funktioniert also.
Es funktioniert – das habe ich zuvor schon herausgefunden, was für viel Gelächter gesorgt hat. Das ist bei einer Ausfahrt mit Patrik Lange passiert, dem dreifachen Ironman-Sieger. Wir waren bei ihm zu Hause in Österreich, sind in Fuschl am See eine Mountainbikerunde gefahren. Ziemlich unerwartet kam da eine technische Uphill-Rampe, in der ich stecken blieb. Ich kannte das Gelände ja nicht und die Freunde hatten mich nicht gewarnt. Ich versuchte wieder anzufahren im Steilen, blieb mit der Kurbel hängen und kippte. Ich schaffte es zwar mit einem Ausfallschritt zu verhindern, dass ich den Hang runterkugelte. Aber das Kippen und der Ausfallschritt haben den Airbag ausgelöst. Da stand ich dann im Gelände mit dem aufgeblasenen Airbag um mich herum – und Patrik hat sich kaputt gelacht. Doch der Airbag hat ja alles richtig gemacht. Wir haben da ein kleines Video dazu gemacht, das dann richtig viral ging.
Vorteil des Airbags: Sicherheit. Nachteil: Der Airbag verrät dich auf der Tour.
(Lacht) Stimmt. Da kommen Leute von hinten angefahren und rufen: “Hallo Kai!” Und wenn ich nicht gleich schalte – und sage: “Hä? Wie habt ihr mich erkannt?” Dann höre ich: “Mensch Kai, wir haben dich am Airbag erkannt.” Das ist aber gar kein Problem, sondern das Schöne an der Rad-Community – die sind alle ganz entspannt.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Fährst du alleine oder mit anderen Promis zusammen? Der Comedian Harry G ist auch im Süden Münchens mit dem Rennrad unterwegs.
Mit Harry G war ich schon beim Laufen, Rad sind wir noch nicht zusammen gefahren. Klar, ich habe auch Freunde, mit denen ich fahre. Doch mein Kalender diktiert, wann ich Zeit habe – unter der Woche oder ganz spontan. Da alle einen anderen Arbeitsrhythmus haben, ist es schwer, jemanden zu finden. So bin ich auch oft alleine unterwegs.
Unter den Moderatoren giltst du als super fit. Was ist dein Geheimnis?
Ich mache schon was, doch es ist nicht so, dass der Sport meinen ganzen Tag bestimmt. Diese Woche habe ich zum Beispiel gar keinen Sport machen können, weil mein Arbeitspensum viel zu hoch war. Da blieb keine Zeit mehr. Bei mir hängt das Training auch immer davon ab, was meine nächsten Ziele sind.
Welche Art von Fitness-Training machst du dann?
Ich mache viel Stabilisationstraining. Ich pumpe also weniger Gewichte, sondern trainiere mit dem eigenen Körpergewicht. Ich mache viel mit Hans-Friedl von Corox. Der Hans ist der Chef-Physio vom Deutschen Radsportverband, und er hat sein eigenes Leistungszentrum.
Demnach hast du keine spezielle Alltags-Routine. Zum Beispiel, dass du nach dem Aufstehen 30 Liegestütze machst.
Doch. Seit einiger Zeit mache ich 100 Liegestütze am Tag. Ich habe einen guten Freund, den Florian Gschwandtner aus Österreich. Florian hatte die Runtastic App entwickelt. Jetzt hat er eine neue App. Die heißt 100 Pushups. Dazu legst du dein Handy neben dir auf den Boden, dann zählt es mit. Für mich ist das super, denn das kann ich überall machen: zwischen zwei Sendungen, in der Garderobe, am Flughafen, wo ich gerade bin. Ich mache die 100 natürlich nicht am Stück, sondern über den Tag verteilt. Das ist ein super Core-Training.
Du bist 57 Jahre alt, spürst du morgens beim Aufstehen das Alter, tut es schon irgendwo weh?
Nein, noch tut mir nix weh. Dabei habe ich mein Leben lang Fußball gespielt. Ich hatte das Glück, mich nicht zu verletzen. Seit ich das Stabilisationstraining mache, habe ich keine Rückenprobleme oder Gelenkschmerzen. Ich laufe auch sehr viel. Da spürst du sofort irgendwelche Dysbalancen und ob im Körper was nicht stimmt. Laufen ist die Sportart, wo du am schnellsten die Schwachstellen spürst. Da habe ich das Glück, dass mir nix fehlt.
Was ist dein Tipp für eine schöne Wochenend-Tour?
Ich mag die Rennrad-Tour vom Münchner Süden raus zum Ammersee sehr, weil sie sehr abwechslungsreich ist. Es sind 960 Höhenmeter und du hast den Vorteil, dass du auf vielen kleinen Straßen fahren kannst. Ich fahre nach Pullach, durch den Forstenrieder Park zur Olympiastraße, nach Starnberg, den Söckinger Berg hoch. Meistens fahre ich dann über den Wörthsee zur nördlichen Spitze des Ammersees und dann über Kloster Andechs wieder zurück. Da bist du bei etwa 120 km.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.