Everesting Sa CalobraMit 1,3 Kilo Gummibärchen zu neuer Rekordzeit

Sandra Schuberth

 · 26.03.2024

Beim Everesting fährt man einen Anstieg so oft hintereinander hoch, bis man 8848 Höhenmeter gesammelt hat.
Foto: Frederik Niessen
Frederik Niessen hat am 21.3.2024 einen Everesting-Rekord am Anstieg Sa Calobra auf Mallorca aufgestellt. In 13 Stunden und 29 Minuten ist er 8904 Höhenmeter gefahren auf 253,2 Kilometern. Gegessen hat er 1,3 Kilo Gummibärchen und 13 Scheiben Toast.

Bereits seit 14 Jahren fährt Frederik Rennrad. Seit Corona identifiziert er sich so richtig mit dem Radsport. Generell macht das Radfahren und der Radsport einen immer größeren Teil seines Lebensinhaltes aus.

Ich habe Frederik 2022 im Ziel vom Rad Race 96 Hours kennengelernt, es ging von Ljubljana zum Achensee, 550 Kilometer Gravel. Ein Freund hatte ihn überredet, teilzunehmen. Das Motto dieser Veranstaltung war, “es ist kein Rennen, außer du machst es zu einem”. Gesagt, getan. Er sei zwar nicht der Kompetitive-Typ, sagt er von sich selbst, nahm die Herausforderung aber an. Frederik beeindruckte nicht nur mit seiner Leistung, sondern auch mit seinen 33 Millimeter schmalen Reifen und seiner Ernährungsstrategie. “33 Millimeter ist das Maximum, was in mein Rennrad passt. Ein Gravelrad habe ich nicht” sagt er zur Reifenwahl. Nach seinem Rekord-Everesting habe ich ihn um ein Interview gebeten.

Everesting Sa Calobra

Bei einem Everesting geht es darum, an einem einzigen Anstieg 8848 Höhenmeter zu sammeln, dazu geht es hoch, runter, hoch, runter, hoch, usw. bis alle Höhenmeter gefahren sind. Wer ein Everesting erfolgreich beendet hat, kann das auf everesting.cc einreichen und so in die Hall of Fame einziehen.

Am Anstieg Sa Calobra hielt bisher Thomas Martinez den Rekord mit 14 Stunden und 51 Minuten. Frederik Niessen ist am 21.3.2024 gefahren und ist neuer Rekordhalter.

Dazu musste der Deutsche, dessen aktueller “Wohnort” sein Auto ist, den Anstieg 13,5 Mal erklimmen. Nach 10 Runden und etwas 6700 Höhenmetern machten sich die Beine langsam bemerkbar, sagte er in einer Instagram-Story. Sein Resümee gut 2000 Höhenmeter später: kein Zwicken, kein Drücken, er fühlte sich durchgehend gut.

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Frederik Niessen

Frederik Niessen am Passschild des Coll del ReisFoto: Frederik NiessenFrederik Niessen am Passschild des Coll del Reis

Erzähl mal kurz über dich. Wer bist du? Was machst du?

Mein Name ist Frederik Niessen, ich bin 28 Jahre alt, komme ursprünglich aus Berlin. Von Beruf bin ich Arzt, aber ich arbeite (noch) nicht als solcher. Geld verdiene ich als Coach im Rennrad- und Gravelbereich und ich mache noch ein paar andere Dinge remote. Der Arztberuf ist aktuell nicht mit meinem Lebensstil vereinbar, den ich leben möchte.

Wie kamst du zum Radfahren?

Ich fahre schon super lange Rad, mittlerweile ziemlich genau mein halbes Leben lang. Zum Radfahren kam ich nicht über das Radfahren an sich, sondern weil ich als Kind eher moppelig war. Als dann alle in der Pubertät waren und Jungs angefangen haben, sich für Mädchen zu interessieren und andersherum, wollte ich irgendwie dazugehören. Also habe ich Wege gesucht, abzunehmen und habe das auch getan - in einem halben Jahr 25 Kilo. Radfahren und auch Laufen waren am Anfang vor allem Mittel zum Zweck. Mir war Radfahren aber nicht komplett fern, es lag schon ein bisschen in der Familie. Bei uns standen zu Hause immer viele Rennräder. Mein Vater ist freiberuflicher Dozent gewesen an Hochschulen in Berlin und ist immer mit dem Rennrad durch die Stadt gefahren. Wir sind auch früher viel Fahrrad gefahren. Kurz gesagt: Auf den Gedanken, Rennrad zu fahren, bin ich nicht komplett selbst gekommen, es lag schon irgendwie nahe.

Die Radfahrleidenschaft bleibt

Dann war ich sozusagen fertig mit Abnehmen, bin aber beim Sport geblieben, weil mir das dann doch auch Spaß gemacht hat, habe ich gemerkt. So habe ich auch meine Leidenschaft für den menschlichen Körper entdeckt. Das trägt mich noch immer und bringt mich zu Sachen wie dem Everesting. Die gleiche Motivation hat mich auch zum Medizinstudium gebracht. Ich finde es super faszinierend, was man machen kann, wie viel geht, wo die Grenzen sind oder nicht sind. Dafür brenne ich, ein bisschen fürs Extrem.

Klingt nach Ultracycling. Was fasziniert dich an den den Extremen?

Im Prinzip war Ultracycling von Anfang an bei mir dabei. Und zwar noch längst bevor ich mich mit dem Lifestyle des Radfahrens identifiziert habe und bevor ich wusste, dass Ultracycling einen eigenen Namen hat. Ungefähr ein Jahr nachdem ich mit Radfahren angefangen habe, bin ich regelmäßig mit dem Rad zu meiner Oma nach Buxtehude gefahren. Das waren dann halt 350 Kilometer am Stück, manchmal über Nacht. Manchmal hatte ich auch Gepäckträger und Taschen dabei.

Bei solchen langen Strecken fand ich es mega spannend, meinen eigenen Körper zu explorieren und jedes Mal doch irgendwie wieder neue Erkenntnisse zu gewinnen - zur Herangehensweise, was man besser machen kann und all sowas. Ich habe auch schon mehrere Everestings gemacht, jedes Mal lernt man irgendwas.

Nach dem Abi bin ich ein halbes Jahr mit dem Rad durch Südeuropa gefahren. Zu der Zeit war mir Radfahren auch trainingsmäßig so wichtig, dass ich in einer Auszeit zwischen Schule und dem danach, nicht darauf verzichten wollte. Meine Primärmotivation war nie, mich mit anderen zu vergleichen. Es ging viel mehr immer nur um den Vergleich mit mir selbst. Natürlich mache ich auch mal gern einen Ortsschildsprint oder fahre auch gern mal Sa Calobra gegen einen Kumpel auf Zeit hoch, das haben wir letzte Woche gemacht. Das alles treibt mich aber nicht so an wie das nach Innen gerichtete.

Am Donnerstag hast du ein Everesting am Anstieg Sa Calobra auf Mallorca gemacht. War das dein erstes Everesting?

Nein, das war jetzt mein drittes. Deshalb wusste ich so ungefähr, was auf mich zukommt. Ich habe schon zwei gemacht in Deutschland am selben Berg in Berchtesgaden, am Rossfeld. Das erste 2021 war ein normales Everesting. Letztes Jahr habe ich dort ein Double Everesting gemacht, der Name ist Programm, das heißt einfach das Doppelte.

Spontane Sache

Wann hattest du die Idee dazu?

Die Idee dazu hatte ich ungefähr eine Woche vorher, dass ich es wirklich mache, habe ich erst am Nachmittag davor entschieden. Ich war seit Mitte Januar in Spanien, weil ich mich auf ein größeres Event im Sommer vorbereite aber auch, weil ich den Winter im deutschsprachigen Raum hasse. Unter anderem war ich in Andalusien zum Höhentraining und zuletzt auf Mallorca ab Anfang März. Ein paar Tage war ich hier Gast bei Freunden von mir, die eine Woche mit ihrem Team hier waren im Trainingslager. Dann wusste ich, dass ich auch bald wieder nach Hause muss. Einen großen Teil des Jahres lebe ich in meinem kleinen Auto. Aber ich freue mich auch mal wieder auf ein richtiges Bett. Kurz: Mein Aufenthalt in Spanien neigte sich dem Ende zu und ich wollte eine große Abschlusseinheit machen, irgendwas, woran ich mich wirklich erinnern würde. Für mich hat Sa Calobra sowieso eine ziemlich große Bedeutung.

Warum?

Ich finde einfach weiterhin, es gibt kaum eine schönere Straße bei gutem Wetter. Es ist ein Traum. - Frederik Niessen

Nach dem Studium habe ich all mein Geld zusammen gekratzt und mir ein Marken-Rennrad gekauft, während des Studiums konnte ich mir das nicht leisten. Dann habe ich die Rückbank aus dem Auto ausgebaut und war das erste Mal ein Paar Monate damit in Spanien unterwegs. Ich war auch eine Zeit auf Mallorca und bin sehr oft Sa Calobra gefahren, auch auf Zeit.

Ein Freund hat letztes Jahr meine Bestzeit um eine Sekunde geschlagen. Daraufhin haben wir beschlossen, das Duell gebührend gegeneinander auszufechten. Das haben wir jetzt auch tatsächlich getan. Da ich ihn “leider” auch coache, weiß ich, dass er 8 Kilo leichter ist und ich kenne seine Leistungsdaten auswendig. Ich konnte ich mir das Ergebnis eigentlich vorher schon ausrechnen. Ich konnte meine Bestzeit verbessern, er war aber schneller. Ich finde einfach weiterhin, es gibt kaum eine schönere Straße bei gutem Wetter. Es ist ein Traum.

“Es gibt kaum eine schönere Straße” sagt Frederik über den Anstieg Sa Calobra auf MallorcaFoto: Frederik Niessen“Es gibt kaum eine schönere Straße” sagt Frederik über den Anstieg Sa Calobra auf Mallorca

Mit den ganzen Geschichten hat Sa Calobra für mich eine emotionale Bedeutung. Und ich war ja noch auf der Suche nach einem Abschluss für mein Trainingslager. Mallorca 312 Strecke fahren? Darauf hatte ich nicht so viel Lust. Und dann lag die Überlegung fast schon auf der Hand: Everesting Sa Calobra.

Informationsgewinn für großes Ziel im Sommer

Was war deine Motivation?

Die größte Motivation war tatsächlich der Abschluss, der in Erinnerung bleiben sollte. Die zweitgrößte Motivation war mein Ziel im Sommer. Ich wollte mich mit dem Everesting über meinen Körper informieren sozusagen. Was ist an Power-Output über welchen Zeitraum potentiell für mich möglich? Wie fühlt es sich an? Führt es zu Schäden?

Du bist nicht nur 8904 hm und gut 250 km gefahren, sondern hast das Ganze in 13:29 h abgespult und damit auch noch einen neuen Rekord an dem Anstieg gesetzt. Hast du das vorher geplant?

Jein. Natürlich habe ich dann auch mal bei everesting.cc nachgeschaut und festgestellt, so viele Leute haben das dort noch gar nicht gemacht und die Bestzeit ist machbar. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass hier schon der ein oder andere ein Everesting professionell angegangen wäre.

Nachdem ich nachgeschaut hatte, dachte ich, das kann ich schaffen. In dem Sinne habe ich es geplant. Ich hätte es aber auch gemacht, wenn der Rekord nicht greifbar gewesen wäre. Das war eine nette Zusatzmotivation. Jetzt bin ich gespannt, wie lange es dauert, bis mir jemand den Rekord abnimmt, gerade jetzt, da ich schon mehrere Interviews dazu gegeben habe.

Das Everesting in Zahlen

  • Höhenmeter: 8904
  • Kilometer: 253,2
  • 1,3 Kilo Gummibärchen
  • 13 Scheiben Toast
  • 1,5 Liter Orangensaft
  • 1 Liter Milch

Seinen Rekord hat Frederik zum Anlass genommen, sein erstes Reel auf Instagram zu posten.

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Vorbereitung auf das Everesting

Eigentlich wollte ich fragen, wie du dich vorbereitet hast aber in Anbetracht der kurzen Zeitspanne von “ich mache das” bis zum Everesting hast du dich wohl eher nicht explizit darauf vorbereitet?

Genau, gewissermaßen habe ich mich nicht vorbereitet, jedenfalls nicht spezifisch. Auf der anderen Seite war ich durch mein Training dieses Jahr sehr gut vorbereitet. Meine Trainingssaison habe ich im Dezember 2023 angefangen, dann kam das Höhentrainingslager mit viel Grundlagentraining gefolgt von intensiveren Trainingseinheiten. Da es mein drittes Everesting war, war ich gar nicht nervös. Als ich mit den Wecker auf 6 Uhr gestellt habe, fühlte ich mich, als würde ich morgen eine ganz normale Radfahrt machen. Ich wusste, ich bin körperlich dazu in der Lage.

Auf meine jetzige Frage gibst du gleich eine Antwort, die einige sicher kurios finden, andere vielleicht auch fragwürdig beäugen. Wie hast du dich ernährt?

Gummibärchen sind sicher schon seit zehn Jahren meine Standard-Ernährung auf dem Rad. Ich habe mir vorher ausgerechnet, wie viele Gramm Kohlenhydrate pro Stunde ich zu mir nehmen will und mir entsprechend viele Haribo im Supermarkt gekauft.

Vor der Abfahrt eine Scheibe Toast und Wasser, im Anstieg 2 Mal 50 Gramm GummibärchenFoto: Frederik NiessenVor der Abfahrt eine Scheibe Toast und Wasser, im Anstieg 2 Mal 50 Gramm Gummibärchen

Ich wusste

  • ich werde etwa 13 Stunden unterwegs sein
  • ich werde überwiegend in Zone zwei fahren
  • ich wollte mich gut versorgen, um zu sehen, wie viel ich drücken kann

und so kam ich auf 80 bis 90 Gramm Kohlenhydrate pro Stunde. Meine Gummibärchen habe ich in 100 Gramm-Häufchen aufgeteilt und auf jeden Haufen eine Scheibe Toast gelegt. Das Toast war vor allem dafür da, um auch mal was anderes im Mund zu haben. Optional habe ich bei solchen Geschichten wie dem Everesting gern noch zwei Dinge da. Einerseits Milch und andererseits Saft. Ich erreiche oft den Punkt, wo sich Saft extrem gut anfühlt, weil es den Eindruck von etwas Frischem vermittelt. Genauso kenne ich es aber auch, dass ich manchmal das Gefühl habe, etwas mit Substanz, also etwas Eiweißhaltiges zu brauchen. Es gibt viele gute Gründe, keine Milch zu trinken. Ich mag Milch aber einfach und in diesem Fall von Ultracycling ist der Vorteil von Milch, dass sie flüssig ist und gut runtergeht. Im Gegensatz zu einem Proteinriegel, auf dem man gern mal 60 Sekunden rumkaut, bis man den ersten Bissen schlucken kann. Stück für Stück habe ich während des Everestings einen Liter Milch getrunken und 1,5 Liter Orangensaft.

Getrunken habe ich ungefähr 13 Liter Wasser mit etwas Salz. Anfangs weniger, es war noch kühl, später mehr, als die Sonne knallte, vielleicht 1,5 Liter pro Runde und später wieder weniger.

An der Passhöhe stand das Auto mit der Verpflegung bereitFoto: Frederik NiessenAn der Passhöhe stand das Auto mit der Verpflegung bereit

Deine Verpflegung war also im oder am Auto. Wie lief eine Everesting-Runde bei dir dann ab?

Mein Auto stand oben an der Passhöhe und mein Ablauf sah so aus: Ich bin runter gefahren, hochgefahren, das Auto schnell aufgemacht, Wasser getrunken und mit dem Wasser die Scheibe Toast runtergespült. Jetzt kam der Haufen Gummibärchen in eine Plastiktüte in die Trikottasche. Damit ging es in die Abfahrt. Die Hälfte der Gummibärchen gab es dann unten beim Losfahren, die zweite Hälfte etwa nach der Hälfte des Anstiegs, also nach 20 bis 25 Minuten. Oben gab es wieder eine Scheibe Toast, Wasser, wieder runter rollen usw. Teilweise schlucke ich die Gummibärchen, ohne sie zu kauen, weil ich irgendwann einfach nicht mehr so viel Bock darauf habe.

Gummibärchen kommen sehr nahe ans optimale Verhältnis von Glucose und Fructose

Das ist nicht das erste Mal, dass du auf Gummitiere setzt. Ich weiß vom Rad Race 96h 2022, bei dem du alle neun Minuten einen Apfelring gegessen hast. Warum Haribo und Ähnliches. statt Gels, Riegeln und Kohlenhydratpulver im Getränk?

Ich glaube es waren alle acht Minuten. Leider gab es in Ljubljana im Supermarkt nur Apfelringe. Ich habe mir ausgerechnet, wie viele Kohlenhydrate ich brauche auf der Strecke zum Achensee und mir auf meiner Garmin-Uhr einen Timer eingestellt, der mich alle 8 Minuten ans Essen erinnert hat. So habe ich das im Wesentlichen jetzt auch beim Everesting gemacht.

Man muss wissen, ich bin sehr wissenschaftlich-rational-analytisch erzogen worden und hatte auch schon vor dem Medizinstudium immer ein gutes Verständnis für den menschlichen Körper, was ich im Studium noch ausgebaut habe. Während des Studiums habe ich versucht, wo immer es ging, mich in sportwissenschaftliche Richtung zu bewegen.

Unsere Muskelzellen brauchen Energie, die bekommen sie aus Kohlenhydraten und Fetten. Wenn man die Aufnahme von Kohlenhydraten maximieren will, geht es um ein Verhältnis von Glucose und Fructose. Ich habe schon vor Jahren festgestellt, dass das Verhältnis in Haribo ziemlich nah am Optimum liegt. Gummibärchen bestehen hauptsächlich aus Glucosesirup und zu einem geringeren Anteil aus Haushaltszucker (Zweifach-Zucker aus Fructose und Glucose).

Gibt es auch Nachteile von Gummibärchen?

Wenn man eine Schwachstelle von Gummibärchen finden wollen würde, dann, dass sie ausschließlich schnell verdauliche Kohlenhydrate beinhalten. Das heißt, sie gehen schnell ins Blut, aber der Effekt ist auch schnell vorbei. Das ist aber vergleichbar mit Gels. Man müsste da zum Beispiel längerkettige Maltodextrine nutzen. Die Dosierintervalle von Gummibärchen sollte man also recht kurz halten. 20 Minuten haben sich für mich als passend herausgestellt. Das habe ich beim Everesting auch umgesetzt.

Differenzierung von Wasser- und Energiehaushalt

Vorhin hast du gesagt, du kaust die Gummibärchen nicht immer, sondern schluckst sie auch öfter im Ganzen. Wäre es nicht auch eine Option für dich, Kohlenhydrate mit dem Wasser zuzuführen?

Einen Vorteil davon, Wasser- und Energiezufuhr zu trennen, also nicht auf Kohlenhydratpulver im Getränk zu setzen sehe ich darin, dass man Wasser und Kohlenhydrate differenziert voneinander zuführen kann. Sowohl zu viel essen als auch zu viel trinken bringt nichts. Ich plädiere dafür, beides von einander zu trennen. Man sollte so viel trinken, wie man schwitzt und so viel essen, wie man benötigt bei der Intensität, bei der man fährt.

Bei sehr langen Touren, wie eben dem Everesting, löse ich Salz in Wasser auf, um den Natriumverlust durch Schweiß auszugleichen. Der menschliche Körper enthält etwa 50 Gramm Natrium. Je Liter Schweiß verliert man 1 bis 1,5 Gramm Natrium. Um den Verlust auszugleichen, Leistungseinbrüche und mehr zu vermeiden, löse ich in meinem Trinkwasser die entsprechende Menge Salz auf.

Three Peaks Bike Race im Sommer

Was sind deine nächsten Pläne?

Mein Fahrrad-Ziel ist das Three Peaks Bike Race im Sommer. Generell wird meine Leidenschaft fürs Radfahren größer und ich kann mir gut vorstellen, dass ich in den nächsten Jahren weitere solcher Rennen fahren werde. Dazu muss ich noch mein Equipment zusammenstellen und mehr. Außerdem will ich meine Selbstständigkeit als Rennrad-Coach weiter ausbauen.

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