TOUR: Jemand, der nicht aus Tübingen kommt, fragt sich beim Anblick des Bauwerks: Warum ist die Brücke blau?
Boris Palmer: “Tübingen macht blau” gibt es schon seit 2008, so heißt unser Klimaschutzprogramm. Blaue Dächer sind Photovoltaik. Blauer Himmel, gutes Wetter, blauer Planet steht für den Klimaschutz. Und vor etwa zehn Jahren habe ich mal gefragt: Ist eigentlich die Radwegfarbe in Deutschland fest vorgeschrieben oder kann man die aussuchen? Und erstaunlicherweise besteht da eine Regelungslücke. Die meisten Radwege sind rot, aber man muss das nicht so machen. Wir haben uns dann ein paar Blautöne angeguckt und das Blau der Brücke haben bei uns in Tübingen mittlerweile alle Radwege.
TOUR: Früher waren farbige Radwege bzw. Radfahrspuren bei Nässe oft rutschig. Das haben Sie bei der blauen Farbe vermutlich vorher überprüft?
Boris Palmer: Das ist ein sehr griffiger Belag, kein Unterschied zu einem schwarzen. Und wir haben schon zehn Jahre Erfahrung damit, da gibt es kein Problem.
TOUR: Gibt es für die Brücke ein konkretes Vorbild?
Boris Palmer: Ja, es gibt die sogenannte Cycelslangen in Kopenhagen. Die haben wir 2016 mit dem Gemeinderat im Rahmen einer Delegationsreise besucht und befahren. Ich war vorher schon von der Brücke begeistert, danach aber noch mehr, und der Gedanke, dass wir ähnliches in Tübingen auch machen könnten und sollten, hat mich nicht mehr losgelassen. Als der Bund dann auch noch ein passendes Förderprogramm aufgelegt hat, mit sehr hohen Zuschussquoten, haben wir uns beworben, waren damit erfolgreich und so kam es dann zur Planung und zum Bau.
TOUR: Hatten Sie bei der Planung eine Zielgröße, ab wie vielen Nutzern die Brücke sich loht bzw. der Aufwand gerechtfertigt ist?
Boris Palmer: Im ersten Jahr erwarten wir etwa 2000 Nutzer pro Tag. Eine tatsächliche Prognose war schwierig, weil es diese Strecke so vorher nicht gab. Ich glaube aber, dass da noch deutlich mehr drin ist. 300 Meter entfernt von der Brücke, am Fahrradtunnel, haben wir dieses Jahr schon 1,5 Millionen Fahrradfahrer gezählt, das ist ein Plus von 30 Prozent gegenüber 2019 und das sind an Spitzentagen 6000 bis 7000 Radfahrer.
TOUR: Wie sind die Erfahrungen nach den ersten Wochen?
Boris Palmer: Ich treffe nur glückliche Radfahrer. Klar, es gibt auch ein paar motzende Neider und Leute, die fragen, ob es so viel Geld für Radverkehr und eine Brücke wie diese braucht. Aber die, die sie benutzen, sind begeistert. Das ist eine Lehre aus dem Vorbild in Kopenhagen: Man darf Radfahrern durchaus sagen, “ihr seid wichtig!”. Wenn man Menschen zum Umsteigen motivieren will, dann muss Radfahren sicher sein und schnell, es muss bequem sein, und es darf auch eine Geste der Wertschätzung enthalten sein, das drückt diese Brücke aus. Radverkehr ist uns in Tübingen wichtig. Ich halte es für eine sehr gute Investition.
TOUR: Angesichts der Trassenführung könnte man auf die Idee kommen, dass die Brücke auch deutlich kürzer hätte sein können und damit günstiger. Fällt der geschwungene Verlauf unter das Stichwort “bequem”?
Boris Palmer: Es stimmt, man hätte die Brücke kürzer machen können, aber dann hätte der Bund kein Geld gegeben. Der schreibt nämlich maximal sechs Prozent Steigung für eine solche Radverbindung vor. Das Ergebnis ist eine sehr bequeme Strecke, das muss man schon sagen. Die sechs Prozent Steigung sind sehr angenehm zu fahren, auch ohne Elektroantrieb. Aus dieser Steigungsvorgabe ergibt sich indirekt die Trassenführung, denn wenn man mit maximal sechs Prozent auskommen möchte, geht es nicht ohne die Kurven.
TOUR: Was spart man denn an Zeit und Metern, wenn man die Brücke nimmt?
Boris Palmer: Das hängt sehr von der Verkehrssituation ab. Die Bahnschranke schließt sich zwischen vier und acht Mal pro Stunde, da steht man schon relativ oft, das sind dann schon vier Minuten. Danach kommt eine Ampel, das sind je nach Umlauf nochmal 90 Sekunden. Wenn man Glück hat, dürfte man für die Strecke drei bis vier Minuten brauchen, wenn es blöd läuft, können es aber auch acht Minuten werden. Man kann sicher fragen, ob fünf bis zehn Minuten Zeitersparnis diese Investition rechtfertigen. Aber wenn Sie andere Verkehrsinvestitionen überprüfen, sind fünf bis zehn Minuten für eine einzelne Maßnahme ein echter Effekt.
TOUR: Warum steht die Brücke genau hier?
Boris Palmer: Sie steht an einer strategisch überaus wichtigen Stelle. Wir haben in der Stadt aus historischen und topografischen Gründen eine schwierige Situation für den Radverkehr in der Verbindung der im Neckartal liegenden großen Wohnbezirke mit der Universität im Ammertal. Es gab keine einzige gute Radwegverbindung auf den Hauptradachsen. Die Brücke überwindet jetzt die Bundesstraße und die Bahnlinie. Zusammen mit der vorhandenen Brücke über den Neckar und dem Fahrradtunnel durch den Berg kann man jetzt in drei Minuten alle drei bis dahin kaum überwindbaren Hindernisse in einem Zug nehmen. Hier liegen unmittelbar 3000 Arbeitsplätze und 3000 Schulplätze – auch für diese Menschen stellt die Brücke eine sichere und attraktive Verbindung dar. Wir würden nicht fünf solcher Brücken bauen, dafür gibt es keinen Bedarf, aber hier, genau an der Stelle, ist die extrem wichtig.
TOUR: Die Heizung der Fahrbahn galt vielen Kritikern als Inbegriff der Geldverschwendung. Manche Medien spießten das mit süffisantem Unterton auf, in den Sozialen Netzwerken wurde hämisch bis aggressiv kommentiert. Was sagen Sie zu der Kritik?
Boris Palmer: Für die Heizung der Fahrbahn auf drei Grad setzen wir hundertprozentigen Ökostrom der Stadtwerke ein. Das stellt sicher, dass die Brücke durchgängig nutzbar und befahrbar ist. Man kann es sonst gar nicht so timen, dass immer sichergestellt ist, dass die Brücke rechtzeitig geräumt und gestreut wird. Auf so einer Brücke gefriert die Nässe viel schneller. Deswegen gibt es ja auf Autobahnen automatisiert betriebene Abtauanlagen; darüber regt sich kein Mensch auf, denn sonst gäbe es ja immer Unfälle. Das ist halt unsere Abtauanlage, die zudem kein Salz benötigt, wodurch das Bauwerk deutlich länger hält. Letztlich ist es sinnvoll und bietet nur Vorteile.
TOUR: Stoßen Sie mit Ihrer Form der Radverkehrsförderung auf viel Widerstand seitens der Autolobby bzw. der autofahrenden Bevölkerung?
Boris Palmer: Interessanterweise war das die letzten Jahre gar kein Thema. Das ist ja nicht die erste Radbrücke, die wir in Tübingen gebaut haben, sondern schon die dritte. Eine vierte geht nächstes Jahr in Betrieb, dazu noch eine neue große Radunterführung. Das war in der Stadtgesellschaft weitgehend unstrittig. Die meisten Leute wissen, dass das Rad in Tübingen Hauptverkehrsmittel ist und dass die Brücke eine wirklich wichtige Verbindung darstellt. Vorher wurde man auf der Route als Radfahrer komplett ins Nirvana gelenkt, musste an einem Bahnübergang und an Ampeln halten, auf einer vierspurigen Straße herumgurken und lange Umwege in Kauf nehmen. Niemals hätte ich meine Kinder auf der Strecke fahren lassen. Über die Brücke können Schulkinder jetzt völlig bedenkenlos drüber.
TOUR: Muss man Ihrer Meinung nach den motorisierten Verkehr stärker zurückdrängen oder reicht es aus, den Fahrradverkehr zu fördern?
Boris Palmer: Den Fahrradverkehr zu fördern, reicht völlig aus. Allerdings entstehen dabei Konflikte um Flächen. Mit dem Bau der Brücke haben wir den übrigens vermieden, denn die steht jetzt, ohne dass man dem Autoverkehr etwas weggenommen hätte. Aber häufig ist es natürlich so, dass man bei der Anlage eines Radwegs entweder den Fußgängern oder den Autos Platz wegnehmen muss, beispielsweise einen Parkstreifen beseitigen. Das wird dann immer mal wieder so gedeutet, als wolle man den Autofahrern was Böses. Tatsächlich ist es aber eine nicht vermeidbare Neuverteilung der Flächen. Autos sind in der Stadt so langsam, dass man mit einer guten Radinfrastruktur immer besser unterwegs ist. Die Durchschnittsgeschwindigkeit für Autos in deutschen Städten liegt bei 20 Stundenkilometern. Auf einem gut ausgebauten Radweg sind Sie da ganz entspannt schneller, vorausgesetzt, er verläuft kreuzungsfrei und Sie stehen nicht genauso im Stau und an der Ampel wie die Autofahrer. Wesentlich in unserem Radwegekonzept ist, dass man von aus der Stadt weite Strecken bis zum Stadtrand fahren kann, ohne anhalten zu müssen, wenn man Vorrang hat und keine Ampeln.
TOUR: Was sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten Kriterien, um Fahrradverkehr zu fördern?
Boris Palmer: Sicherheit steht an erster Stelle. Das Kriterium lautet: Würde ich meine Kinder da fahren lassen? Lautet die Antwort ‘nein’, taugt der Radweg nichts. Das zweite Kriterium ist der Komfort, was auch bedeutet: Ist der Weg schnell und direkt, Geschwindigkeit zählt. Ich will nicht dauernd an Ampeln rumstehen müssen. Und das Dritte ist die ausreichende Breite. Ein 80 Zentimeter schmaler Radweg, auf dem ich mich zwischen Bussen und Autos eingepfercht fühle, ist subjektiv und objektiv gefährlich. Wir haben einen Mindeststandard von vier Metern für Gegenverkehrsradwege etabliert.
TOUR: Wie wichtig sind ausreichend Fahrradstellplätze?
Boris Palmer: Stellplätze sind ein wichtiges Thema, aber nicht ganz so bedeutsam wie die Streckenführung. Radfahrer stellen ihr Rad im Zweifel auch an Laternenpfähle. Das stört zwar andere Leute, aber für Radfahrer ist das normal; viele machen es selbst dann, wenn es in unmittelbarer Nähe noch genügend Stellplätze gibt, weil sie schneller sein wollen. Am Bahnhof war es anders, da hatten wir tatsächlich ein Chaos mit Hunderten von Fahrrädern, die keinen Platz gefunden haben. Da haben wir auch nochmal kräftig investiert. Die Fahrradstation hat eine Tiefgarage mit 1100 Plätzen. Insgesamt bieten wir jetzt 2000 Fahrradstellplätze am Bahnhof an, das hat einen großen Qualitätssprung gebracht, vor allem für Pendler, die auch ein teures Rad sicher abstellen möchten.
TOUR: Wie ist denn Ihr persönliches Verhältnis zum Fahrrad? Ist das für Sie in erster Linie ein Problemlöser und ein Baustein der Mobilitätswende, oder haben Sie auch einen emotionalen Bezug zum Thema Fahrradfahren?
Boris Palmer: Das Fahrrad ist mein liebstes Sportgerät, ich fahre im Jahr rund 5000 Kilometer. Vieles davon ist Alltagsradeln, aber es ist auch die Gelegenheit, bei der ich mir mal Gedanken machen kann. Nach einer Viertelstunde Bergaufradeln geht’s mir gut. Wenn es beruflich und familiär passt, verbringe ich die Sommerferien in den Alpen und fahre da tagelang Pässe. Je mehr Höhenmeter, desto besser.
TOUR: Mit was für einem Rad fahren Sie?
Boris Palmer: Mit einem normalen Trekkingbike, auf der Straße, damit man auch Gepäck mitnehmen kann. Das Rad ist mir schon auch persönlich emotional wichtig. Vielleicht so, wie für andere ihr “heilig’s Blechle” ein Auto ist. Mein “heilig’s Blechle” ist mein Rad.
TOUR: Woher kommt das? Gab es ein bestimmtes Erlebnis?
Boris Palmer: Das hat sich entwickelt. Als Schüler war ich nicht viel mit dem Rad unterwegs, was mich rückblickend wundert, denn zur Schule waren es sechs Kilometer, das würde ich heute immer mit dem Rad fahren. Eigentlich habe ich erst während des Studiums damit angefangen, nachdem ich im ersten Semester immer Bus gefahren bin und mir das zu langsam und zu voll war. Nachdem ich gemerkt habe, wieviel entspannter und bequemer und flexibler das ist als mit dem Bus, habe ich nicht mehr damit aufgehört. Die erste Fahrradtour habe ich auch erst im Studium gemacht, einmal über die Alpen. Danach hatte ich Feuer gefangen und musste das jedes Jahr haben.
TOUR: Wie viele Fahrräder besitzen Sie?
Boris Palmer: Drei. Eins ist mein Dienstwagen (Ein S-Pedelec von Cube, auf dem der Schriftzug “Dienstwagen” steht, Anm. d. Red.). Der ist nur im Einsatz, wenn es nicht anders geht. Zum Beispiel nach der Corona-Infektion, als die Ärzte gesagt haben, ich solle den Sport bitte mal weglassen. Ich dachte mir, dann fahre ich halt elektrisch. Normalerweise fahre ich damit nicht, nur wenn’s besonders schnell gehen muss oder besonders weit. Ansonsten habe ich ein Rad zum Kindertransport und mein Trekkingrad, mit dem ich sportlich unterwegs bin.
TOUR: Was war denn Ihre längste Dienstwagenfahrt mit dem Rad?
Boris Palmer: Der Akku hält nicht mehr als 50 Kilometer. Also ich meine: Wenn ich das S-Pedelec brauche, dann brauche ich auch die volle Leistung, sonst kann ich es bleiben lassen. Und wenn man voll tritt, dann ist er nach 50 Kilometern fertig. Aber wenn Sie es genau wissen wollen: Die weiteste Dienstfahrt war zum Amtsantritt der Bürgermeisterin von Hayingen, das waren vom Bahnhof Reutlingen 38 Kilometer, steil bergauf. Die Einsetzung dauerte zwei Stunden, danach war der Akku wieder geladen und es ging den gleichen Weg wieder zurück.
TOUR: Stichwort “S-Pedelec”. Man sieht überall in Tübingen an den Radwegschildern ein zusätzliches Schild mit der Aufschrift “Frei für S-Pedelecs”. Ist das eine spezielle Bürgermeister-Palmer-Regelung oder haben Sie da eine Regelungslücke gefunden? Normalerweise ist die Nutzung von S-Pedelecs auf Radwegen in Deutschland ja verboten?
Boris Palmer: Seit 2010 habe ich mein Dienstauto endgültig abgeschafft und mein “Dienstwagen” ist das S-Pedelec. Ich habe mich dann mal konkret damit befasst, dass ich ständig illegal in der Stadt unterwegs bin. Das will man als Oberbürgermeister ja eigentlich nicht so gerne. Rechtlich gesehen sind S-Pedelecs ja Krafträder, die nicht auf Radwege dürfen. In der Konsequenz hieß das, dass das Fahren durch den Fahrradtunnel verboten ist, aber auf vierspurigen Bundesstraßen und in Autotunnels erlaubt. Da habe ich gesagt, Leute, ich bin kein Selbstmörder. Ich fahre nicht mit dem Fahrrad durch einen vierspurigen Straßentunnel. Diese Regelung kann nicht richtig sein. Dann habe ich mich darum gekümmert, eine Ausnahme zu finden. Es ging ein paar Jahre hin und her, mit Schreiben an Bundes- und Landesverkehrsminister, bis dann irgendwann der Landesverkehrsminister gesagt hat, er werde keine Einwände erheben, wenn wir so ein Schild aufhängen. Dann haben wir es halt aufgehängt.
TOUR: Hat eine andere Kommune in Deutschland das schon nachgemacht?
Boris Palmer: Soweit ich weiß, nein. Vorbildlich ist hier die Schweiz, da ist es grundsätzlich erlaubt, mit dem S-Pedelec auf dem Radweg zu fahren. Das ist der entscheidende Punkt. In der Schweiz sind 20 Prozent aller verkauften E-Bikes S-Pedelecs, in Deutschland zwei Prozent. Der Grund ist, dass die Leute nicht so irre sind, legal durch Bundesstraßentunnel zu fahren. Das macht doch keiner. Man darf damit im Prinzip nirgends fahren, außer auf der Straße. Damit macht man sie nutzlos. Dabei sind es eigentlich für Pendler ideale Fahrzeuge. In der Stadt auf dem Radweg fährt man damit ja auch nicht dauernd 45 km/h. Das ist, als würde man einem Porschefahrer verbieten, durch eine verkehrsberuhigte Zone zu fahren, weil er theoretisch 300 km/h schnell fahren könnte.
TOUR: Hat sich die Zahl der S-Pedelecs in Tübingen seit der Freigabe der Radwege erhöht?
Boris Palmer: Nach meiner Meinung ist es so, aber das bewegt sich im Bereich der Beobachtung, ich kann es leider nicht beweisen.
Die “blaue Brücke” in Tübingen ist 365 Meter lang und verbindet die südlichen Stadtteile mit der Kernstadt über die Bahnschienen hinweg. Sie erreicht eine maximale Höhe von zehn Metern und überwindet eine Steigung von sechs Prozent. Die vier Meter breite Fahrbahn kann beheizt werden, damit die Verbindung ganzjährig sicher genutzt werden kann. Der Verzicht auf Streusalz verlängert die Lebensdauer des Bauwerks. Gekostet hat die Brücke 16 Millionen Euro, wovon die Stadt Tübingen rund 4,5 Millionen Euro bezahlen musste; die übrige Summe stammt aus Fördermitteln des Bundes und des Landes Baden-Württemberg.
Boris Palmer ist 52 Jahre alt und stammt aus Waiblingen. Seit 2007 ist er Oberbürgermeister der Universitätsstadt Tübingen und wurde in den Bürgermeisterwahlen 2014 und 2022 jeweils mit absoluter Mehrheit im Amt bestätigt. Zuvor war er als Mitglied der Grünen/Bündnis 90 Abgeordneter im baden-württembergischen Landtag. Nach einem innerparteilichen Disput trat er 2023 aus der Partei aus und ist seither parteilos. Der eloquente und meinungsfreudige Politiker ist häufiger Gast in Talkshows. Palmer ist verheiratet und hat drei Kinder; seine älteste Tochter stammt aus der früheren Beziehung zu Franziska Brantner, seit November 2024 neue Bundesvorsitzende der Partei Bündnis 90/Die Grünen.