Der österreichische Ultradistanz-Radsportler Jakob Wagenhofer hat eine außergewöhnliche Ausdauerleistung vollbracht und einen neuen Weltrekord im sogenannten Triple-Everesting aufgestellt. Der 22-Jährige aus Graz absolvierte auf dem Plesch, einem Berg in der Nähe seiner Heimatstadt, insgesamt 525 Kilometer und 26.846 Höhenmeter in 40 Stunden 33 Minuten und 39 Sekunden. Die gesammelten Höhenmeter liegen knapp über dem dreifachen Aufstieg auf den Mount Everest, dem mit 8.848 Metern höchsten Berg der Erde. Die Leistung wurde offiziell als neuer Weltrekord anerkannt. In der Hall of Fame war bisher Arend Vandenbroucke mit einer Zeit von 41:24:03 erfasst. Er hatte sein dreifaches Everesting 2020 in Spanien an einem deutlich steileren Anstieg gemacht. Daher musste er nur 398,77 Kilometer fahren, aber die Durchschnittsteigung von 13,1 Prozent bewältigen. Auch die gesamten Höhenmeter hat der vorherige Rekordhalter an dem von ihm gewählten Anstieg nicht so genau getroffen: mit 27.126 Höhenmeter liegt er ein Stück über den geforderten Werten.
Das Triple-Everesting stellt eine Steigerung der bereits sehr anspruchsvollen Everesting-Herausforderung dar. Beim klassischen Everesting müssen Radsportler einen Anstieg so oft wiederholen, bis sie die Höhe des Mount Everest von 8.848 Metern erreicht haben. Die Internetplattform everesting.cc beschreibt diese Aufgabe als "im Konzept einfach, aber brutal hart in der Ausführung". Beim Triple-Everesting wird diese ohnehin schon extreme Anforderung verdreifacht. Die Athleten müssen die dreifache Everest-Höhe von 26.544 Metern bewältigen, ohne zu schlafen oder Abkürzungen zu nehmen.
Jakob Wagenhofer übertraf mit seiner Leistung die geforderte Höhenmeterzahl sogar noch um mehr als 300 Meter. Auf seiner 525 Kilometer langen Fahrt verbrauchte er nach Schätzungen etwa 25.000 Kalorien. Der 22-Jährige ist trotz seines jugendlichen Alters kein unbeschriebenes Blatt in der Ultracycling-Szene. So hält er den österreichischen Rekord im Double Everesting, den er im Jahr 2024 aufstellte. Zudem absolvierte er 2023 erfolgreich die Super-Randonneur-Serie, bei der Distanzen von bis zu 600 Kilometern zurückgelegt werden müssen. Wagenhofer engagiert sich auch für wohltätige Zwecke und nahm an 24-Stunden-Spendenfahrten auf der virtuellen Trainingsplattform Zwift teil.