Unbekannt
· 31.07.2012
51 Schüler einer siebten Klasse aus Überlingen radeln vom Bodensee bis kurz vor Neapel; sie bewältigen dabei 1.300 Kilometer und 10.000 Höhenmeter. TOUR erzählt die Geschichte eines ungewöhnlichen Klassenausflugs
Klingt wie eine verrückte Idee: 51 Schüler aus der siebten Klasse wollen mit Rennrädern vom Bodensee bis Süditalien fahren – inklusive Tagesetappen mit bis zu 170 Kilometern, giftigen Alpenpässen und dicht befahrenen italienischen Straßen. Und lauter 13-jährige Jungen und Mädchen, die erst wenige Wochen auf dem Rennrad sitzen. Kann das gut gehen?
Kai Telle ist sicher, dass es gut geht. Der radsportverrückte Sportlehrer ist nicht nur Initiator, sondern auch Organisatior und Motor des Projekts an der Freien Waldorfschule in Überlingen. Seit Monaten hat er Material
organisiert, Strecken begutachtet, Unterkünfte gebucht, sich mit Betreuern besprochen und vor allem die Schüler trainiert. Jetzt steht er im Schulhof und schaut auf das Chaos: Ein Schüler sucht den Schlüssel seines Fahrradschlosses, ein anderer stellt fest, dass seine Bremse schleift, der nächste hat seinen Rucksack verlegt. Betreuer beladen die Begleitfahrzeuge, und blasse Kinder stehen neben noch blasseren Eltern. Gefährliche Abfahrten, Stürze in der Gruppe, dichter Straßenverkehr und anstrengende Tagesetappen – die denkbaren Gefahren sind groß. „Es ist wie ein Start in ein schwarzes Loch“, beschreibt ein Schüler seine Unsicherheit.
Das ist allerdings kein Wunder. Schließlich warten 1.300 Kilometer und 10.000 Höhenmeter auf die Schüler – eine Strecke von einer Größenordnung, die für die meisten am Starttag noch unvorstellbar ist. „Vor drei Wochen haben sie schon nach 40 Kilometern gejammert, und an der Ampel sind beim Training noch drei umgefallen, weil sie die Klickpedale nicht gewohnt waren“, erzählt Betreuer Heiner Winter.
Die vollständige Reportage von TOUR-Redakteur Kristian Bauer lesen Sie in TOUR 8/2012. Hier können Sie das Heft bequem online bestellen