Unbekannt
· 22.04.2008
Britische Jung-Ingenieure haben sich Gedanken zum Thema Fahrradsicherheit gemacht – mit Erfolg: Bei der diesjährigen Vergabe des von Hightech-Staubsaugerhersteller Dyson ausgelobten ”James Dyson Award” machten zwei Design-Studien zum Thema sicherer Radfahren das Rennen
Britische Jung-Ingenieure haben sich Gedanken zum Thema Fahrrad sicherheit gemacht – mit Erfolg: Bei der diesjährigen Vergabe des vom Hightech-Staubsaugerhersteller ausgelobten „James Dyson Award“ machten zwei Design-Studien zum Thema sicherer Radfahren das Rennen.
Den ersten Preis gewann die so genannte Reactiv-Jacke, die vor allem die Fortbewegung auf zwei Rädern in Großstädten sicherer machen soll. Der Clou: Ein Beschleunigungsmesser in der Jacke erfasst die Bewegung, wodurch die Farben der Leuchtdioden auf dem Rücken bei Beschleunigung grün aufleuchten. Bremst der Fahrer, wechseln diese zu Rot. Ein Kippschalter im Ärmel der Jacke, der die Armbewegung beim Ankündigen des Abbiegens nutzt, macht gelbe Leuchtdioden im Ärmel beim Abbiegen zum "Blinker".
Grüne "Pfeile" am Rücken signalisieren den Beschleunigungsvorgang, registriert von Bewegungssensoren
Der Londoner Designstudent Michael Chen, der die prämierte Leucht-Jacke entwickelte, berichtet über seine Testfahrt mit dem Prototypen der innovativen Radbekleidung: „Ich radelte stundenlang im Dunkeln durch London und eine zehn Pfund Sterling (etwa 12,50 Euro, Anm. d. Red.) teure wasserdichte Jacke mit Leuchtdioden, die auf ein Leuchtband geklebt waren. Zum ersten Mal stellte ich fest, dass Autos langsamer an mir vorbeifuhren, mir mehr Platz ließen und dass Fahrer und Insassen mit mir Augenkontakt aufnahmen.“
Als besonders pfiffig würdigte Juror und Sponsor James Dyson den integrierten „Rad-Blinker“.
Im Handel geben wird es die Leucht-Jacke, von der es nur den Prototyp gibt, allerdings wohl nicht so bald - um eine serienmäßige Produktion zu starten fehlen dem Erfinder (noch?) die finanziellen Mittel. Natürlich hofft Chen, dass sich dies ändert, wenn das Interesse an der Jacke wächst…
Auch der zweite Platz des James-Dyson-Award ging an eine Erfindung für Radfahrer, die ebenfalls die Fahrsicherheit verbessern soll. Ein Team kanadischer Studenten der Ingenieurswissenschaften konstruierte den „Einhand-Rad-Bremsen-Hebel", ein Bremssystem speziell für Menschen mit körperlichen Behinderungen.
Zum sicheren Radfahren benötigt man normalerweise zwei Hände. Der „Einhand-Rad-Bremsen-Hebel" integriert beide Bremshebel in einen Lenker. Die Bedienung ist dabei die gleiche wie bei einem Standardbremshebel. Dazu James Dyson: "Mit der Vorrichtung könnte auch ein anderes Sicherheitsproblem gelöst werden: Durch Aktivierung beider Bremsen zur gleichen Zeit könnte vermieden werden, dass man beim Bremsen über das Lenkrad fliegt und sich böse Verletzungen zuzieht."
Der James Dyson Award wird unterstützt von der James Dyson Stiftung, die damit versucht der Gefahr zu begegnen, dass ingenieurwissenschaftliche Fächer in Großbritannien ins Hintertreffen geraten. In Deutschland konnte der Trend weg von den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern gestoppt werden: 2007 gab es bei den Studienanfängern einen Zuwachs von zehn Prozent im Fach Maschinenbau/Verfahrenstechnik. Der Gewinner des James Dyson Award bekommt einen Bargeldpreis von 5000 Pfund Sterling und 1000 Pfund Sterling für seinen Dozenten, Professor oder die Universität. Der Zweitplatzierte erhält 2000 Pfund Sterling in bar und 500 Pfund Sterling für seine Universität. Dieses Jahr schickten 14 Länder die Gewinner nationaler Vorausscheidungen in den Kampf um die Designauszeichnung. Sie bietet jungen Entwicklern die Gelegenheit, sich auch auf internationaler Ebene vorzustellen.
Weitere Infos zum Preis und zur Förderung ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchses unter: