Zurück zum Ursprungstermin lautet die Devise beim Kultrennen Ötztaler Radmarathon. 2023 war der Radmarathon erstmals auf den Juli geschoben worden – jetzt geht es wieder zurück in den Spätsommer. Die 43. Auflage des Ötztaler Radmarathons mit Start und Ziel in Sölden wird am Sonntag, 1. September 2024, über die Bühne gehen.
Ursprünglich war die Veranstaltung in den Juli geschoben worden, weil es in Südtirol Kritik an den Verkehrsbehinderungen am Ende der Sommerferien gab. “Mit diesem Schritt wird dem Wunsch Südtirols entsprochen, den Ötztaler an einem verkehrsärmeren Wochenende durchzuführen”, begründete OK-Chef Dominic Kuen 2022 die Verschiebung. Inzwischen scheinen die Verkehrsprobleme in Südtirol aber nicht mehr so problematisch zu sein. “Im Vorjahr haben wir einige Maßnahmen für einen besseren Verkehrsfluss insbesondere auf Südtiroler Seite ergriffen. Etwa in Form einer neuen Streckenführung in Sterzing. Dieses Engagement hat sich ausgezahlt. So sind wir mit unseren Partnern in Südtirol übereingekommen, den Ötztaler 2024 wieder am traditionellen Termin auszutragen”, so Kuen.
“Durch die Austragung im Spätsommer profitieren die Teilnehmer von einer längeren Trainingsphase und der Möglichkeit, wertvolle Höhenmeter auf den im Sommer geöffneten Alpenpässen wie dem Timmelsjoch zu sammeln”, heißt es in der Pressemitteilung der Organisatoren.
Auswirkungen hat der erneute Wechsel für andere Radmarathons, die ihren Termin auf den Ötztaler abstimmen. So war der Kitzbüheler Radmarathon von seinem Juli-Termin in den Spätsommer gewechselt, um dem Ötzi auszuweichen. Jetzt könnte erneut ein Wechsel Sinn machen, um keine Teilnehmer zu verlieren, die bei beiden Rennen starten wollen.
Der Ötztaler Radmarathon 2023 feierte gerade erst seine Juli-Premiere: 4335 Starter gingen in Sölden auf die Strecke. Den Sieg bei den Männern holte sich der italienische Ex-Profi Manuel Senni vor MTB-Weltmeister Alban Lakata, der trotz eines Defekts noch aufs Podium kam. Bei den Frauen pulverisierte Janine Meyer mit einem Start-Ziel-Sieg die bisherige Bestmarke.
Die Deutsche bestimmte ab dem Kühtai die Geschwindigkeit und lag am Brennerpass bereits über acht Minuten in Führung. Auch über den Jaufenpass und das Timmelsjoch erlebte sie keinen Einbruch und so fuhr sie vor tausenden Zuschauern in Sölden als Siegerin ins Ziel. Die 45-jährige Kölnerin unterbot die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2016 von 7:42 Stunden mit einer Fahrzeit von 7:27,47 Stunden klar. Sie distanzierte Samantha Amaudo (ITA) um 19:39 Minuten, Vorjahressiegerin Catherine Rossmann wurde Dritte. “Mit diesem Sieg hab ich meinen persönlichen radsportlichen Olymp erklommen. Es war immer ein Traum im Ötztal einmal zu gewinnen. Meine Familie ist hier und dass ich mit neuem Streckenrekord gewinne, ist unfassbar für mich”, jubelte Janine. Zuletzt hatte sie mit einer Partnerin bei der TOUR Transalp den Sieg in der Wertung der Frauenteams mit großem Vorsprung eingefahren.
Auch ein Wintersportler konnte bei seiner Premiere überzeugen: Johannes Lamparter, Gewinner des Gesamtweltcups in der Nordischen Kombination, erzielte er eine beachtenswerte Zeit von 7:40 Stunden.
Beim Ötztaler Radmarathon 2024 werden Neuerungen fortgeführt, die in diesem Jahr eingeführt wurden: personalisierte Videos für alle Finisher, die ÖRM-App, der Einsatz von Mehrwegbechern und XXL-Videoleinwände im Start-Zielbereich.