Beim RiderMan Bad Dürrheim kam es am Sonntag gegen 11:30 Uhr zu zwei Massenstürzen mit einer Vielzahl von Verletzten. Im Streckenabschnitt auf der K5705 zwischen Bad Dürrheim und Biesingen kam es im Bereich einer leichten Linkskurve zu einem ersten Massensturz. Aufgrund des Unfalls kam es laut der offiziellen Polizeimeldung „zu einer Aufstauung im Rennverlauf, welche ein weiteres Massensturzgeschehen auslöste.“ Beide Ereignisse lösten einen Großeinsatz (Massenanfall von Verletzten) der Rettungskräfte aus: Es befanden sich vier Rettungshubschrauber und eine große Zahl an Rettungswagen unter Führung eines leitenden Notarztes vor Ort. „Insgesamt wurden 38 Personen zur weiteren Versorgung in umliegende Krankenhäuser gebracht, davon erlitten 20 mittelschwere und 18 leichte Verletzungen. Nach aktuellem Stand gibt es keine Schwerverletzten“, heißt es in einer Mitteilung des Veranstalters. Aufgrund der Unfälle wurde das Rennen später abgebrochen.
Der Sturz passierte in einer leichten Abfahrt. Laut Teilnehmern waren sie gerade mit 60 bis 70 km/h unterwegs. Die Gruppe fuhr dicht beieinander und in der Mitte der Straße. Durch das Ausweichen entstand eine Kettenreaktion. Eigentlich gab es genügend Abstand zu den nachfolgenden Startblöcken. Im Livestream ist ein sehr großer Abstand zu sehen. Laut Polizeibericht ist es aber trotzdem zu Unfällen durch nachfolgende Fahrer gekommen. Aus dem Livestream ist das nicht ersichtlich - die zweite Kamera die hinter dem Sturz war, liefert dafür keine Belege.
Im Video des Livestreams ist erkennbar, dass in der Mitte der Gruppe ein Fahrer stürzt. Bruchteile von Sekunden später werden links Fahrer an den Randstein gedrückt und in der Mitte beginnt eine unkontrollierbare Kettenreaktion. Die Spitze von rund 50 Fahrern kommt unbeschadet durch.
Es gab zwar eine Rekordbeteiligung mit über 1200 Angemeldeten, aber der Sturz passierte an der Spitze des Feldes. Die Führungsgruppe des ersten Startblocks war getrennt vom hinteren Teil. Rund 100 bis 200 Teilnehmer fuhren auf einer sehr breiten abgesperrten Straße, die gut einsehbar war. Der Sturz passierte in der Mitte der Gruppe.
Riderman-Organisator Rik Sauser erklärte es gäbe das Gerücht, dass ein geplatzter Reifen den ersten Sturz ausgelöst habe.
Alle Berichte deuten darauf hin, dass die Rettung der Verunfallten sehr professionell erfolgte. So wurden die verletzten Teilnehmerinnen und Teilnehmer schnell nach ihrer schwere der Verletzung eingeordnet und die schwerer verletzten priorisiert behandelt. Auch die Zahl von vier Hubschraubern und zahlreichen Krankenwagen unterstreicht die professionelle Hilfe.
Stephan Kirchmaier, der an der Spitze fuhr, erklärte im Interview, dass er und andere den Sturz nicht mitbekommen hätten. Erst viel später haben sich Gerüchte verbreitet. Als der Rennleiter ihm aus dem Auto den Rennabbruch mitgeteilt habe, sei das bei vielen anderen zunächst nicht angekommen. Auch die Kommentatoren in der Live-Berichterstattung haben zunächst noch nicht einschätzen können, wie schlimm der Sturz war.
„Stürze und damit ein gewisses Risiko gehören zum Radsport leider dazu. Wir sind froh, dass es nach bisherigen Erkenntnissen zumindest keine Schwerstverletzten gibt und wünschen allen Verunfallten eine schnelle und vor allem vollständige Genesung“, so Riderman Rennleiter Rik Sauser.
„Als direkt betroffener der jetzt im Krankenhaus liegt möchte ich meinen Dank an die Rettungshelfer und Organisatoren aussprechen. Wir wurden von der ersten Sekunde super betreut und nach schwere der Verletzung in die umliegenden Krankenhäuser verteilt. Mein Fahrrad sowie mein Starterbeutel wurde unbürokratisch an meine Freunde übergeben. Meine Mutter als Notfallkontakt wurde umgehend über meinen Gesundheitszustand informiert. Großen Dank für diese Leistung in so einer unglücklichen Situation. Auch von mir an alle verletzten Gute Besserung!“
(Niklas Heiberger auf Instagram)