Die Aussicht auf das großartige Dolomiten-Panorama mit der Fahrt über komplett gesperrte Straßen, die Auswahl aus drei Streckenlängen und die nahezu perfekte Organisation locken seit Jahren Tausende Radsportlerinnen und Radsportler Anfang Juli ins Hochabteital. Bei der 36. Auflage waren es laut Veranstalter 8000 Teilnehmer – die Bestmarke von rund 9500 Teilnehmern aus der Zeit vor der Pandemie lag deutlich höher. Das sei aber nicht mehr erstrebenswert, heißt es aus dem Veranstaltungsbüro in Corvara, seit man von den Teilnehmern gehört habe, dass die Fahrt mit weniger Teilnehmern deutlich entspannter sei.
8000 Starterinnen und Starter gelten als neue Obergrenze – trotz in diesem Jahr 27.000 Bewerbungen um einen Startplatz. Und tatsächlich: Kurz nach dem Start in La Villa, bei frischen Temperaturen nach einem regnerischen Vortag, ist schon am ersten Anstieg, dem Campolongo-Pass, deutlich weniger Gedränge. Danach bleibt bei Traumwetter mit milden Temperaturen Zeit für den Blick auf den mächtigen Sellastock in der Morgensonne oder die mächtigen Oberschenkel von Filippo Pozzato, der mittlerweile eine deutlich andere Figur hat als bei seinen großen Siegen als Radprofi.
Weil es weiter so schön bleibt, lässt der TOUR-Streckentester auch bei der achten Teilnahme trotz der Anstrengungen alle Abkürzungen links liegen und plagt sich trotz enttäuschender Zwischenzeiten über die Langstrecke (laut TOUR-Messung 136,5 Kilometer und rund 4000 Höhenmeter) inklusive der Höchstschwierigkeit, des im Schnitt 9,3 Prozent steilen Passo Giau. Die Veranstaltung bleibt auch 2023 wegen Panorama, Streckensicherung und Organisation eine Referenz in der Szene.
>> Strecke - 3 von 3 Sternen
>> Organisation - 3 von 3 Sternen
>> Verpflegung - 3 von 3 Sternen
>> nächster Termin: 7. Juli 2024