Frauen beim Race Around Austria am schnellsten

Kristian Bauer

 · 19.08.2024

Frauen beim Race Around Austria am schnellstenFoto: Martin Granadia
Race Around Austria 2024
Erstmals in der Geschichte des Race Around Austria war eine Frau schneller als der beste Mann. Bei der Extrem-Distanz gewann die Österreicherin Elena Roch und über 1500 Kilometer die Schweizerin Lilian Kuster.

In der 16-jährigen Geschichte des Race Around Austria p/b evileye eyewear gab es noch nie ein verblüffenderes Ergebnis: die Frauen dominierten auf den Langdistanzen. Über die 2200 Kilometer lange Extrem-Strecke rund um Österreich war die Niederösterreicherin Elena Roch gleich um zwei Stunden schneller als der beste Mann.

Murenabgänge am Arlberg, tropische Hitze, Starkregen, wie man ihn selten in Österreich erlebt. Das Wetter bereitete den Teilnehmern bei der 16. Auflage des Race Around Austria schwierige Rennbedingungen. Am vergangenen Montag starteten über 100 Teilnehmer aus ganz Europa über die verschiedenen Distanzen. Die Königsklasse bildet das RAA-Extreme, das im Uhrzeigersinn rund um Österreich über 2200 Kilometer und 30.000 Höhenmeter führt.

Roch sichert sich den Sieg

Die Niederösterreicherin Elena Roch sicherte sich den Sieg zwei Stunden vor dem schnellsten Mann. Sie fuhr nach vier Tagen und zwei Stunden über die Ziellinie. Der deutsche Ultraradsportler Sebastian Mayr erreichte das Ziel beim Race Around Austria nach 4 Tagen 3 Stunden und 58 Minuten. Besonders hart war das Rennen in diesem Jahr aufgrund des Wetters: “Wir alle haben hier erlebt, was man sich beim Ultracycling nicht wünscht. Das Wetter hat uns alles abverlangt. Ich selbst kämpfte mich mit einem Shermens Neck, einer totale Ermüdung im Nackenbereich, mit letzter Kraft ins Ziel; da fährt man wie besoffen auf dem Rad. Ich hatte so viele Phasen, wo ich ans Ende dachte. Doch das RAA ist so speziell mit der tollen Stimmung und den vielen Fans rund um Österreich. Das gab mir und meinem Team echt viel Kraft”, sagte Sebastian Mayr im Ziel. Zweitschnellster Mann und Gesamtdritter wurde der Schweizer Marcel Gafner (4d 4h 27min). Auch eine prominente Ex-Sportlerin erreichte das Ziel: Die italienische Fecht-Olympiasiegerin Dorina Vaccaroni war beim RAA-Extreme gestartet. Die 60-Jährige wurde Dritte mit einer Zeit von 5 Tagen 13 Stunden und 23 Minuten. Damit war sie aber fast zehn Stunden langsamer als im Vorjahr

Bewertung

Frauensieg über Race Around Austria1500

Das Race Around Austria 1500 gilt als Einstiegsrennen für die Extrem-Variante und führt über 1.500 Kilometer. Während kein Mann das Ziel erreichte, schaffte es mit der Schweizerin Lilian Kuster nur eine Teilnehmerin. Für die Distanz benötigte sie 3 Tage 3 Stunden und 36 Minuten. “Gerade die Starter des RAA 1500 erwischten die volle Härte der Wetterkapriolen. Chapeau, dass es Lilian geschafft hat”, sagt OK-Chef Michael Nußbaumer.

Race Around Austria 1500: Siegerin Lilian KusterFoto: Martin GranadiaRace Around Austria 1500: Siegerin Lilian Kuster

Viererteam sichert sich Meistertitel beim Race Around Austria

Das beste Viererteam und somit Österreichischer Meister wurde das Team Team Dreihans p/b Holz Resch mit einer Fahrzeit von 2 Tagen 9 Stunden und 26 Minuten. Im Ziel wurden Christoph Löffler, Christoph Filz, Tobias Löffler und Stefan Paster von den zahlreichen Zuschauern am Hauptplatz von St. Georgen im Attergau gebührend empfangen! Die Mannschaft aus Oberösterreich siegte fast genau zwei Stunden vor dem Sport Streicher Racing Team, Dritte wurden die Mannen von Hemetsberger Dach @ Asphalt Tigers.

Ultracycling-Weltmeisterschaft erstmals in Österreich

Österreich wird in den Jahren 2025 und 2026 zum Zentrum des Ultra-Radsports. Die World UltraCycling Association (WUCA) hat kurz vor dem Start des RAA 2024 bekannt gegeben, dass die Weltmeisterschaften in den nächsten beiden Jahren im Rahmen des Race Around Austria mit Start und Ziel in St. Georgen im Attergau ausgetragen werden. Österreich ist mit seinen großen Erfolgen zahlreicher Top-Stars über mehrere Jahrzehnte hinweg erstmals WM-Ausrichter im Ultraradsport.

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