TOUR Transalp 2026Königsetappe in den Dolomiten

Kristian Bauer

 · 11.12.2025

TOUR Transalp 2026: Königsetappe in den DolomitenFoto: Piarazzi
TOUR Transalp
Die TOUR Transalp 2026 findet vom 21. bis 27. Juni statt und führt Hobbyradsportler auf sieben Etappen von Lienz nach Riva del Garda. Das Etappenrennen umfasst 726 Kilometer und 16.423 Höhenmeter durch Österreich und Italien. Die Königsetappe führt über vier Dolomitenpässe, darunter erstmals Passo Staulanza und Passo Duran.

TOUR Transalp führt durch drei Länder

Das Etappenrennen für Hobbyradsportler startet am 21. Juni 2026 in Lienz und endet eine Woche später am Gardasee. Optional kann auch nur über drei oder vier Etappen mitgefahren werden. Die Route durchquert Osttirol, Südtirol und Venetien auf insgesamt 726 Kilometern. Dabei sammeln sich 16.423 Höhenmeter an, verteilt auf sieben Etappen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Die Organisatoren haben für 2026 neue Streckenabschnitte integriert, die das Rennen erstmals über bisher unbefahrene Pässe führen.

Die Startetappe von Lienz nach Sillian nutzt das Defereggental als Zugang zu den Hohen Tauern. Der Staller Sattel auf 2052 Metern Höhe bildet den Übergang nach Italien. Die 35 Kilometer lange Auffahrt verteilt 1250 Höhenmeter gleichmäßig, wodurch die Steigungsprozente moderat bleiben. Nach der Passhöhe führt die Strecke zum Biathlon-Stadion Antholz, wo 2026 die Olympischen Biathlonwettbewerbe stattfinden.

Königsetappe der TOUR Transalp in den Dolomiten

Die zweite Etappe von Sillian nach San Martino di Castrozza gilt als Königsetappe mit Schwierigkeitsgrad 5 von 5. Vier Pässe prägen diese Bergankunft: Passo Cimabanche, Passo Giau, Passo Staulanza und Passo Duran. Die beiden letztgenannten Anstiege sind erstmals Teil der TOUR Transalp. Der Passo Giau führt durch die Felstürme der Cinque Torri und gilt unter Kennern als schönster Dolomitenpass.

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Der Passo Staulanza überwindet 450 Höhenmeter zwischen Civetta und Monte Pelmo auf gut ausgebauter Straße. Der anschließende Passo Duran fordert 650 Höhenmeter auf schmalerer Fahrbahn hinter dem Civetta-Massiv. Die Giro d'Italia-Etappe am 29. Mai 2025 nutzt dieselbe Streckenführung in umgekehrter Richtung. Prominente Dolomitengipfel wie Drei Zinnen, Monte Cristallo und Antelao säumen die Route.

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Kurze Bergetappe und Monte Grappa

Die dritte Etappe der TOUR Transalp von Falcade nach San Martino di Castrozza misst weniger als 50 Kilometer, sammelt aber 1800 Höhenmeter. Das Verhältnis von Höhenmetern zu Kilometern erreicht den höchsten Wert aller Etappen. Die Transalp-Klassiker Passo Valles und Passo Rolle bieten stetige, moderate Steigungen auf ideal angelegten Rennradstraßen. Die Pale di San Martino bilden das südlichste Dolomitenmassiv und prägen das Panorama dieser Bergankunft.

Die vierte Etappe führt von San Martino di Castrozza nach Possagno über Passo Croce d'Aune und Monte Grappa. Der 1700 Meter hohe Monte Grappa thront 1500 Meter über der Ebene und markiert den letzten echten Alpenpass. Die Südrampen gelten als Panoramastraßen mit Weitblick bis zur Adria. Possagno bietet mit dem Tempio Canova ein kulturelles Highlight - der klassizistische Rundbau entstand nach Entwürfen des Bildhauers Antonio Canova.

Neue Grappa-Traverse und Prosecco-Hügel

Die fünfte Etappe der TOUR Transalp von Possagno nach Semonzo nutzt erstmals eine neue Ost-West-Traverse über den Monte Grappa. Diese Streckenführung beginnt am Monte Tomba und führt über bisher gesperrte Straßenabschnitte. Felstunnel mussten renoviert werden, bevor die Verbindung wieder befahrbar wurde. Die schmale Straße schlängelt sich in engen Kehren ins Almgelände mit Blick bis zum Meer.

Das Intro dieser Bergetappe führt durch die Prosecco-Hügel um Valdobbiadene. Die Rebenhänge bilden eine grüne Kulturlandschaft mit roten Ziegeldächern der Weingüter. Schmale Sträßchen winden sich über die sonnigen Hügel, wo jährlich im September das Event "Prosecco Cycling" stattfindet. Diese Kombination aus Weinbergen und Alpenpanorama macht die Etappe zu einem landschaftlichen Höhepunkt.

Hochebene der Sette Communi

Die sechste Etappe der TOUR Transalp von Semonzo nach Lavarone durchquert die Hochebene der Sette Communi. Diese gewaltige Felsplatte zwischen Bassano del Grappa und dem Etschtal erreicht über 2000 Meter Höhe. Das Valstagna bietet eine der spektakulärsten Auffahrten der Transalp-Geschichte - Spitzkehren winden sich wie Treppenstufen 800 Meter die Felswand hinauf.

Auf der Hochebene haben sich altdeutsche Dialekte erhalten. Ortsnamen erscheinen zweisprachig: Foza heißt auch "Vüsche", Asiago auch "Sleghe". Die Alpe Cimbra mit Folgaria, Luserna und Lavarone bildet den westlichen Teil dieser Bergwelt. Käseproduktion und Kartoffelanbau prägen die Landwirtschaft. Das kühlere Mikroklima macht die Region im Sommer zu einem beliebten Radrevier.

Finale der TOUR Transalp am Gardasee

Die Schlussetappe der TOUR Transalp von Lavarone nach Riva del Garda überwindet 1800 Höhenmeter auf 80 Kilometern. Drei Pässe stehen auf dem Programm: Passo del Sommo, Passo Bordala und Passo Santa Barbara. Der Passo Bordala erfordert 1100 Höhenmeter Aufstieg vom Etschtal und führt zunächst ins Val di Gresta. Dieses Hochtal ist dem Gardasee vorgelagert und von Feldern geprägt.

Der Passo Santa Barbara bildet den letzten Übergang, 1000 Meter über dem Gardasee. Eine schmale Waldstraße windet sich hinab nach Bolognano. Die letzten Kilometer führen flach zum Hafen von Riva del Garda. Dort endet die einwöchige Alpenüberquerung mit Blick auf Italiens größten See. Die Hauptstraße von Rovereto nach Riva del Garda bleibt für Radsportveranstaltungen gesperrt, weshalb der Umweg über die Berge führt.

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