Dwars door Vlaanderen, auf Deutsch: Quer durch Flandern, bringt die klassischen flämischen Elemente wie kaum ein anderer Klassiker zusammen. Es gibt Kopfsteinpflaster, steile Anstiege und mehrere Stellen, an denen der Wind das Feld auseinandernehmen kann. Es ist die letzte Gelegenheit, sich vier Tage vor der ‘Ronde’ den Feinschliff zu holen, wobei das Rennen deutlich kürzer ist als die Mutter der flämischen Klassiker. Im Vorjahr wurde Dwars door Vlaanderen durch einen schweren Sturz von Wout van Aert (Team Visma | Lease a Bike) überschattet. Der Kanarieberg, in dessen Anfahrt van Aert zu Fall kam, ist 2025 nicht mehr Teil des Rennens.
Van Aert geht auch in diesem Jahr wieder an den Start, ist aber nach wie vor auf der Suche nach der Form vergangener Tage und deshalb auch nicht der Top-Favorit. In diese Rolle hat sich Mads Pedersen (Lidl - Trek) mit seinem Solosieg bei Gent-Wevelgem gefahren. Der Däne bestritt die letzten 56 Kilometer im Alleingang - ein Ritt, der an Tadej Pogačar (UAE Team Emirates - XRG) oder Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) erinnerte. Die beiden Top-Favoriten für die Flandern-Rundfahrt sind bei Dwars door Vlaanderen allerdings nicht am Start. In ihrer Abwesenheit dürfte Vorjahressieger Matteo Jorgenson (Team Visma | Lease a Bike) ebenfalls gute Chancen auf den Sieg haben, genau wie Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck), Jonathan Milan (Lidl - Trek), Tim Merlier, Paul Magnier (beide Soudal Quick-Step), Joshua Tarling, Magnus Sheffield (beide INEOS Grenadiers) oder Jhonatan Narvaez (UAE Team Emirates - XRG).
Im Frauenrennen, das nicht zur Women’s World Tour gehört, sind Lotte Kopecky (Team SD Worx - Protime), Puck Pieterse (Fenix-Deceuninck), Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ), Katarzyna Niewiadoma (CANYON//SRAM zondacrypto) und Elisa Balsamo (Lidl - Trek) die größten Namen am Start. Im Vorjahr siegte Marianne Vos, die für 2025 kurzfristig krankheitsbedingt absagen musste, im Zweiersprint vor Shirin van Anrooij (Lidl - Trek), die allerdings in diesem Jahr nicht zu den Top-Favoritinnen zählt, mit wenigen Sekunden Vorsprung vor einer Gruppe um Kopecky.
Waregem war schon immer das Ziel von Dwars door Vlaanderen, doch die Startorte wechselten mehrfach. Seit 2007 erfolgt der Start in der Stadt Roeselare mit 65.000 Einwohnern, die nordwestlich von Waregem liegt. Bereits nach gut 30 Kilometern kommt das Peloton hier erstmals wieder vorbei. Bis zu diesem Punkt bietet die Strecke eine gute Gelegenheit zum Aufwärmen – vorausgesetzt das Wetter spielt mit.
Richtig rund geht es nach 68 Kilometern mit dem ersten Anstieg, dem Volkegemberg. Direkt anschließend folgt der erste Kopfsteinpflasterabschnitt Holleweg. Weiter führt die Strecke an Oudenaarde vorbei, dem Zielort der Flandern-Rundfahrt seit 2012, in einer Schlaufe über Berg Ten Houte nach Ronse. Nach der ersten Passage in der WM-Stadt von 1988 geht es auf einer Runde über Knokteberg, Hotond, Maria Borrestraat und nochmal Berg Ten Houte zurück nach Ronse. Knokteberg, Hotond und Maria Borrestraat müssen anschließend nochmal absolviert werden, ehe es über den Eikenberg zurück nach Oudenaarde geht. Es warten mit Doorn und Huispotontweg noch zwei Kopfsteinpflasterpassagen, ehe der finale Rundkurs rund um den Zielort ansteht. Dort nehmen die Fahrer jeweils zweimal den Nokereberg und die Herlegemstraat unter die Räder, bevor es nur noch rund sieben Kilometer bis ins Ziel sind.
Die Frauen starten in Waregem, drehen dort eine Runde von ca. 10 Kilometern und nehmen dann Kurs auf Anzegem und Berchem. Dort dreht die Strecke nach Osten. Über Oudenaarde führt sie auf denselben Parcours wie bei den Männern rund um Ronse, den die Frauen aber nur einmal unter die Reifen nehmen. Der weitere Streckenverlauf im Finale ist dann identisch mit dem der Männer.
Das Männerrennen läuft von 14:15-17:00 Uhr bei Eurosport 1, parallel dazu gibt es einen Live-Stream bei Discovery Plus. Das Frauenrennen wird dagegen nicht live im Fernsehen übertragen und ist nur im Stream bei Discovery Plus zu sehen - von 16:00-18:20 Uhr.