

Mit kleinem Gepäck: Rennradtour auf vier Kanarischen Inseln
Spanien: Etappenfahrt über vier Kanarische Inseln
Team Sky ist schuld, dass wir nicht mit Vulkanblick zu Abend essen. Für uns war es nicht mehr buchbar, das einzige Hotel auf rund zweitausend Meter Höhe, inmitten von Teneriffas menschenfeindlicher Marslandschaft am Fuß des Teide-Gipfels. Weil dort noch in der Rennsaison, Mitte Mai, sechs Radprofis nebst Entourage residieren. Als wir am Morgen, schon tausend Meter über dem Meer, die endlose Steigung zum eingebrochenen Kraterrand des Vulkans hinaufklettern, sausen uns die hellblauen Sky-Trikots entgegen, gefolgt von einem Teamfahrzeug. Im nächsten Moment sind wir wieder allein mit den Kanarenkiefern links und rechts des Asphalts. In dieser Höhe sind wir der schwülwarmen Dampfhaube entkommen, die morgens über Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz sitzt. Dort hatten wir alle Trinkflaschen gefüllt, denn heute krönen wir unsere Woche mit der finalen, der göttlichsten Tour. 2.300 Höhenmeter liegen zwischen Santa Cruz und dem bizarr zerfurchten, von vulkanischen Auswürfen übersäten Lavaterrain in der Hochebene der "Cañadas". Dazwischen: eine der spektakulärsten Straßen Europas.
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- Etappe 1 – Lanzarote: Puerto del Carmen – Playa Blanca (90 Kilometer, 1.200 Höhenmeter, max. 12 % Steigung)
- Etappe 2 – Fuerteventura: Corralejo – Puerto del Rosario (103 Kilometer, 1.400 Höhenmeter, max. 11 % Steigung)
- Etappe 3 – Gran Canaria: Las Palmas – Tejeda (78 Kilometer, 2.400 Höhenmeter, max. 22 % Steigung)
- Etappe 4 – Gran Canaria: Tejeda – Agaete (76 Kilometer, 1.800 Höhenmeter, max. 18 % Steigung)
- Etappe 5 – Teneriffa: Santa Cruz – Vilaflor (90 Kilometer, 2.860 Höhenmeter, max. 14 % Steigung)
- Epilog | Etappe 6 – Teneriffa: Vilaflor – Flughafen (Teneriffa Süd)
Die Kanarischen Inseln liegen im Atlantik auf der Höhe des südlichen Marokko, Fuerteventura liegt nur etwa 100 Kilometer von Afrikas Küste entfernt. Wir haben die vier größten Inseln von Ost nach West befahren, also zuerst Lanzarote, dann Fuerteventura, Gran Canaria und zuletzt Teneriffa, auf der sich mit dem Pico del Teide (3.715 Meter) der höchste Berg Spaniens befindet. Die vier größten kanarischen Hauptinseln abzufahren, bietet die Möglichkeit, die mit Stränden und Steilküsten garnierten Vulkanlandschaften kennenzulernen. Für die hier beschriebene Tour sind sieben Reisetage das Minimum (inklusive An- und Abreise). Die ersten Tage auf Lanzarote und Fuerteventura eignen sich hervorragend zum Einfahren und Akklimatisieren; dort kämpft man eher mit dem Wind und dem rauen Asphalt (empfehlenswert sind 25-Millimeter-Reifen) als mit den Bergen. Danach geht es klettertechnisch zur Sache. Auf Gran Canaria warten längere Rampen von mehr als 20 Prozent Steigung, zudem können sich die Auffahrten zum Pico de las Nieves und auf Teneriffa zum Pico del Teide mit den Anstiegen an großen Alpenpässen messen. Kompaktkurbel und Bergritzel sind deshalb Pflicht. Positiv aufgefallen ist uns, dass auf den wenigen, aber unvermeidbaren großen Straßen – abgesehen von der sprichwörtlichen Ausnahme – selbst einheimische Schwerlaster rücksichtsvoll fahren.

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Spanien: Kanaren Inselhopping
10 Seiten, 4,43 MB, Ausgabe: 12/2017
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GPS-Daten: Spanien, Kanarische Inseln
0,30 MB, Ausgabe: 12/2017
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