

Australiens Südosten
Das Leben, so scheint es, ist für Australier eine einzige Anhäufung von Höhepunkten. Eine Zitronenkuchenbestellung aufzunehmen, kann die Kellnerin schon mal “fantastic” finden. Entscheidet man sich beim Dinner für das Lamm, ist das “fabulous”. Genauso, wenn man Fisch statt Lamm wählt. Und die beiläufige Erwähnung, dass man aus Deutschland kommt, hat ein zuckersüß dahingesäuseltes “lovely” zur Folge. Als genauso “fantastic” und “fabulous” haben die Radsportler von “ Bicycle Victoria” die Routen im Südosten Australiens beschrieben. Ein wenig Skepsis war also angesagt. Doch sie haben nicht zu viel versprochen. Der Bundesstaat Victoria, Ende September/Anfang Oktober Ausrichter der Straßen-Weltmeisterschaft 2010, mag vielleicht nicht die spektakulärste Gegend Australiens sein, aber die abwechslungsreichste und zum Rennradfahren am besten geeignete.
Jeffrey Collins, der uns auf der Great Ocean Road westlich von Melbourne begleitet, hat scheinbar keinen Sinn für die Schönheit der Landschaft. Er tritt in die Pedale, als müsste er heute noch nach Adelaide. Das ist die nächste Großstadt in Richtung Westen, und sie liegt für hiesige Verhältnisse nur einen Katzensprung entfernt: rund 800 Kilometer. Doch nach wenigen Minuten und ein paar Kurven weiter leuchtet Jeffreys Trikot wieder vor uns auf. Er lehnt an der Mauer eines der zahlreichen “ Lookouts” – Aussichtspunkte – und schaut hinaus auf den Südpazifik. Unter ihm knallt die Brandung an die Felsen, rechter Hand erstrecken sich lange Sandstrände. Kaum ein Mensch ist dort zu sehen, obwohl es Sommer ist. Nur ein paar Surfer zeigen ihre Kunststücke. “Isn’t it fantastic?”, fragt Jeffrey. Was eigentlich keine Frage ist, sondern eine Feststellung.
Im PDF-Download finden Sie eine Beschreibung dieser Touren:
• Tour 1: Im Reich der Baumriesen
129 Kilometer, 1.900 Höhenmeter, maximal acht Prozent Steigung
• Tour 2: Great Ocean Road
121 Kilometer, 1.700 Höhenmeter, maximal neun Prozent Steigung
• Tour 3: Durch die Weinberge
63 Kilometer, 1.150 Höhenmeter, maximal zwölf Prozent Steigung
• Tour 4: Zum Mount Donna Buang
84 Kilometer, 1.000 Höhenmeter, maximal zehn Prozent Steigung
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