Rennrad-Versicherung: Immer gut abgesichert

Viele Rennradfahrer haben zu ihrem Bike eine ganz besondere Beziehung. Umso schmerzlicher ist der Gedanke, sich auszumalen, dass dem „geliebten Rad“ etwas passieren könnte. Genau das ist jedoch nicht vollkommen ausgeschlossen. Bei zahlreichen Rennrädern handelt es sich um echte Wertanlagen, die – sofern sie nicht entsprechend gesichert sind – schnell gestohlen werden können.

Auch im Zusammenhang mit einem Schaden, der in Folge eines Unfalls oder als Resultat von Stürzen auftritt, kann es sein, dass das Budget des Eigentümers stark belastet wird. Eine Rennrad-Versicherung kann helfen, ein wenig vorzusorgen und einen entsprechenden Schutz zu bieten. Aber: Auch hierbei handelt es sich nicht zwangsläufig um eine „Rundum-sorglos-Garantie“. Wer sich für einen Abschluss interessiert, sollte in jedem Fall das Kleingedruckte lesen, um sich so bestmöglich vor unvorhergesehenen finanziellen Belastungen zu schützen. TOUR empfiehlt, sich vor dem Abschluss einer Versicherung unbedingt mit allen Details rund um Vertragsbedingungen und Co. auseinanderzusetzen.

Welche Vorteile bietet eine Rennrad-Versicherung?

Der Markt rund um Rennrad-Versicherungen hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. Die Angebote sind vielseitiger geworden und dementsprechend fällt vielen Interessenten auch die Auswahl schwer. Grundsätzlich gilt jedoch, dass eine Rennrad-Versicherung viele Vorteile bietet – vor allem dann, wenn sie als zusätzlicher Schutz in der Vollkaskovariante abgeschlossen wurde.

In diesem Fall deckt sie Schäden bei Diebstählen, Verschleiß und Pannen entstanden sind. Noch deutlicher wird das Ganze, wenn nicht nur von „Schäden“, sondern auch von den entsprechenden Summen, die jeweils dahinterstehen, gesprochen wird. Der komplette Verlust eines Rennrades kann schnell einen finanziellen Schaden von 3.000 Euro und mehr bedeuten. Und auch die Summen, die mit Hinblick auf die Reparaturen von Schäden nach einem Unfall gezahlt werden müssen, sind definitiv nicht zu unterschätzen.

Wie kann man ein Rennrad über die Versicherung absichern?

Fest steht: Eine klassische Rennrad-Versicherung gibt es nicht. Vielmehr haben Besitzer die Wahl zwischen verschiedenen Optionen. Auch die Hausratversicherung sollte in diesem Zusammenhang nicht vernachlässigt werden.

Denn: Über sie sind auch Rennräder gegen Einbruchdiebstahl versichert. Handelt es sich jedoch um einen sogenannten „einfachen Diebstahl“, wenn das Rad zum Beispiel außerhalb eines geschlossenen Raumes entwendet wurde, greifen die klassischen Hausratversicherungen in der Regel nicht mehr.

Wer sich noch mehr absichern möchte, sollte sich mit Hinblick auf etwaige Zusatzversicherungen informieren. Hier ist es dann beispielsweise möglich, ein Fahrrad mitzuversichern, das im Außenbereich abgestellt wurde. Gerade in diesem Zusammenhang ist es jedoch auch wichtig, auf die Details zu achten. Manche Zusatzversicherungen dieser Art sind mit einer sogenannten „Nachtzeitklausel“ versehen. Das bedeutet, dass ein Fahrraddiebstahl, der „mitten in der Nacht“ – meist in der Zeit zwischen 22 Uhr und 06 Uhr passiert, hier nicht abgesichert ist. Es gibt jedoch auch hier Ausnahmen. War das Rennrad zu dieser Zeit, zum Beispiel im Rahmen einer Nachtfahrt, in Benutzung und wurde nur zum Pausieren abgestellt, kann es sein, dass auch die Nachtzeitklausel hinfällig wird. Wichtig ist hier jedoch, dass das Rad durch ein Schloss gesichert war.

Diejenigen, die von einem umfassenden Schutz profitieren möchten, sollten jedoch eine Vollkaskoversicherung für Rennräder abschließen. Hier gibt es in der Regel keine Nachtzeitklausel. Zudem werden auch Schäden abgedeckt, die beispielsweise aus Vandalismus resultieren. Unter anderem lohnt es sich auch vor allem dann, über den Abschluss einer Rennrad-Vollkaskoversicherung abzuschließen, wenn pro Saison viele Kilometer zurückgelegt werden. Denn: In diesem Fall werden auch viele Kosten, die im Zusammenhang mit einer Panne entstehen, übernommen.

Kurz: Es gibt gleich mehrere Optionen, wenn es darum geht, ein Rennrad in Bezug auf unterschiedliche Schäden abzusichern. Daher lohnt es sich in jedem Fall, die Optionen, die zur Verfügung stehen, zu vergleichen.

Wie hoch ist die jeweilige Versicherungssumme?

Auch hier unterscheiden sich die Versicherungen teilweise deutlich voneinander. Meist wird bei einem Diebstahl, wenn alle Vorgaben erfüllt wurden, der Neuwert des Rennrades ersetzt. Die Summe entspricht dem Betrag, den ein ähnliches Rad im neuwertigen Zustand kosten würde. Dies gilt jedoch nur dann, wenn im Vertrag auch eine ausreichend hohe Versicherungssumme festgelegt wurde. Hier lohnt es sich, genau hinzuschauen.

Vorsicht ist auch mit Hinblick auf “spezielle” Rennrad-Versicherungen geboten. Denn: Einige Versicherer ziehen hier vergleichsweise früh eine Grenze, indem sie Räder beispielsweise nur bis zu einer Versicherungssumme von 5.000 Euro absichern. Passionierte Fahrer wissen jedoch, dass diese Grenze durchaus schnell geknackt werden kann.

Umso wichtiger ist es, sein Rad genau so zu versichern, dass alle Details perfekt aufeinander abgestimmt sind – selbstverständlich auch die Erstattung im Schadensfall.

Welche Details sollten im Zuge eines Versicherungsabschlusses beachtet werden?

Obwohl es viele Anbieter für Rennrad-Versicherungen gibt, nimmt es eigentlich nicht allzu viel Zeit in Anspruch, einen Versicherer zu finden, der ideal zu den eigenen Ansprüchen passt und umfassende Leistungen bietet. Die folgenden Fragen können dabei helfen, herauszufinden, ob die jeweiligen Erwartungen erfüllt werden.

  • Wie kulant ist der jeweilige Versicherer in Bezug auf die Erstattung von Reparaturkosten?
  • Umfasst das gewählte Paket auch Unfallhilfe? Und was passiert im Falle einer Panne?
  • Gibt es bestimmte Voraussetzungen, die seitens des Versicherungsnehmers erfüllt werden müssen? (Einige Versicherer schreiben beispielsweise die Verwendung bestimmter Fahrradschlösser vor, andere sind hier ein wenig kulanter.)
  • Wird das betreffende Fahrradmodell überhaupt versichert oder räumt der Versicherer hier Einschränkungen ein?
  • Was passiert, wenn das versicherte Rad bei einem Wettkampf gefahren wird? Ist der Versicherungsschutz dann immer noch gewährleistet?
  • Muss der Eigentümer im Schadensfall eine Selbstbeteiligung leisten?
  • Sind auch Schäden im Ausland mitversichert?
  • Können nur neue Räder versichert werden oder gelten die Konditionen auch für gebrauchte Modelle?
  • Bietet der Versicherer auch einen Ersatzrad Service, wenn das eigene Rad beispielsweise mehrere Tage in der Reparatur bleiben muss?

Hierbei handelt es sich um einen Auszug an Fragen, der von jedem seriösen Rennrad-Versicherer beantwortet werden sollte. Viele Anbieter zeichnen sich hierbei durch ein hohes Maß an Transparenz aus. Oft hilft auch schon ein Blick auf die Versicherungsbedingungen weiter.

Braucht man eine Rennrad-Versicherung?

Viele Rennradbesitzer fragen sich früher oder später, ob sie ihr Rad nicht versichern sollten. Auch die Überlegung „Brauche ich das überhaupt?“ spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Wer sich ein wenig mit Statistiken und Co. beschäftigt, dürfte schnell nachdenklich werden. Denn: Jedes Jahr werden hunderttausende Räder allein in Deutschland als „gestohlen“ gemeldet. Und auch, wenn es sich hierbei um die Summe aus ALLEN Radmodellen handelt, wird auch eine große Anzahl an Rennrädern entwendet.

Wohlgemerkt: Hierbei handelt es sich um die Anzahl an gemeldeten Diebstählen. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Erschreckenderweise werden nur vergleichsweise wenige Fälle aufgeklärt.

Eine Rennrad-Versicherung kann dabei helfen, einem Diebstahl vielleicht ein wenig gelassener entgegenzutreten. Klar: Der emotionale Verlust schmerzt hier auch. Dennoch kann sich der Eigentümer hier sicher sein, zumindest einen Teil (oder alles) finanziell ersetzt zu bekommen.

Fest steht natürlich, dass die Beiträge, die für eine Vollkasko-Rennradversicherung gezahlt werden, auch im Verhältnis zum Wert des Rennrades stehen sollten. Das bedeutet: Je wertvoller ein Rennrad ist, desto sinnvoller ist es, eine entsprechend umfassende Versicherung abzuschließen.

Das Bike liegt preislich eher im mittleren Bereich? In diesem Fall kann es sich lohnen, es über die Hausratversicherung abzusichern und das „Kleingedruckte“, wie zum Beispiel die Nachtzeitklausel zu berücksichtigen. Der Vorteil der Hausratversicherung liegt darin, dass diese Variante meist deutlich günstiger ist als das separate Versichern über die Vollkasko.

Die folgenden Details sprechen eher für den Abschluss einer zusätzlichen Rennrad-Versicherung:

  • Das betreffende Rennrad war vergleichsweise teuer bzw. hat noch einen hohen Restwert.
  • Das Rad soll öfter im Zusammenhang mit Wettkämpfen genutzt werden und ist auch ansonsten „viel unterwegs“.
  • Das Rennrad kann – aus welchen Gründen auch immer – nicht immer im abschließbaren Keller abgestellt werden.

Doch auch mit Hinblick auf die oben genannten Punkte gilt es, die unterschiedlichen Versicherungsanbieter und deren Konditionen miteinander zu vergleichen. Denn: Versicherungsleistungen sind oft an weitere Vorgaben gebunden.

Im Schadensfall: Was muss ich tun, wenn mein Rad gestohlen wurde?

Niemand hofft es, aber selbstverständlich kann es -trotz aller Vorsicht – passieren, dass das Rennrad gestohlen wird. Im ersten Schritt ist es hier von Vorteil, wenn wichtige Dokumente, wie zum Beispiel der Kaufbeleg und die Rahmennummer, aufgehoben wurden.

Ausgestattet mit den entsprechenden Informationen ist es nun an der Zeit, zur Polizei zu gehen und auch den Versicherer über den Schaden zu informieren. Taucht das Rennrad auch drei Wochen nach der Aufgabe der Anzeige bei der Polizei nicht auf, muss der Versicherer ebenfalls benachrichtigt werden.

Achtung! Wer den Schaden nicht oder erst viel zu spät bei der Versicherung meldet, riskiert, dass die Versicherung die Leistung verweigert.

Was kostet eine Rennrad-Versicherung?

Hier gibt es keine Standards. Vielmehr hat jeder Versicherer seine eigenen Konditionen und Tarife. Wie teuer eine Rennrad-Versicherung ist, hängt unter anderem davon ab, ob beispielsweise:

  • Reparaturen mitversichert werden.
  • Ein besonders umfangreicher Diebstahlschutz gewählt wurde.

Gerade bei älteren, günstigeren Rennrädern ist es meist sinnvoller, sich mit den bereits erwähnten Hausratversicherungen und gegebenenfalls mit deren Zusatzbausteinen auseinanderzusetzen.

Rennradbesitzer sollten sich ein wenig Zeit nehmen, um die verschiedenen Varianten durchzurechnen und auch das eigene Risiko im Zusammenhang mit Diebstählen, Unfällen, Stürzen und Co. berücksichtigen. Auf diese Weise lässt sich in der Regel immer schnell eine fundierte Entscheidung treffen.

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