Unbekannt
· 25.08.2021
Die schlechte Nachricht vorweg: Bei Tempo 45 macht der Luftwiderstand 80 Prozent des Gesamtwiderstands auf dem Rennrad aus. Die gute Nachricht: Schon mit einfachen und günstigen Tricks können Sie Ihre Aerodynamik erheblich verbessern. Und: Auch Fahrtechnik und Cleverness zählen auch, wenn’s um mehr Speed geht
Sie beeinflusst den Speed mehr als alles andere! Kopf runter, Rücken flach, den Lenker möglichst eng auf den Bremsgriffen oder im Unterlenker greifen: So minimieren Sie Ihre Stirnfläche. Gegenüber einer aufrechten Haltung sparen Sie so bei Tempo 35 auf einen Streich rund 50 Watt.
Aerodynamisch optimierte Räder fordern je nach Design bei gleichen Laufrädern 10 bis 20 Watt weniger Leistung für 45 km/h als ein konventioneller Wettkampfrenner. Schon eine zweite Flasche am Sitzrohr verschlechtert die Aero-Performance allerdings signifikant.
Ein leichteres Rad fühlt sich immer agiler an. Messbar Tempo bringt es aber nur bergauf – ab 5 Prozent Steigung – und oft weniger als man zu fühlen glaubt. Denn man muss immer die Relation zum Gesamtgewicht samt Fahrer sehen. Rotierende Masse wirkt doppelt beim Beschleunigen. Deshalb sind leichte Laufräder stets erstrebenswert. Bis zu einem Kilo lässt sich an Laufrädern und Reifen einsparen.
25 Millimeter breite Reifen bilden den besten Kompromiss aus Rollwiderstand und Aerodynamik. Die Top-Modelle der namhaften Hersteller sparen allein beim Rollwiderstand rund 10 Watt gegenüber einfacheren Pneus ein. Leichtschläuche können weitere 2 Watt sparen. Noch einen Tick schneller sind die besten Tubeless-Reifen.
50 bis 60 Millimeter hohe Felgen sparen gegenüber flachen Felgen mit tropfenförmigem Querschnitt bis zu 15 Watt bei Tempo 45. Mit noch höheren Felgen hingegen tut sich nicht mehr so viel: 70 oder 80 Millimeter Höhe sparen nur weitere 2 Watt.
Ein Aero-Einteiler kann die notwendige Leistung für 45 km/h um rund 20 Watt senken im Vergleich mit der Kombination aus Hose und Trikot. Eine Regenjacke kostet Sie wiederum 35 Watt. Der Nutzen von Aero-Helmen liegt im einstelligen Watt-Bereich, meistens um den Preis deutlich schlechterer Belüftung.
Taktik
Nehmen Sie in Abfahrten und in der Ebene gewonnene Geschwindigkeit so weit wie möglich in Anstiege mit. Wenn Sie kurze Anstiege explosiv wegdrücken, kommen Sie mit viel Schwung über die Kuppe und können in der Abfahrt weiter beschleunigen.
Runder Tritt
Mit einem eng und gleichmäßig abgestuften Ritzelpaket am Hinterrad fällt es leichter, je nach Gelände im optimalen Trittfrequenzbereich zu bleiben, um gleichmäßig und flüssig zu treten. Umgekehrt gilt: Wer die größeren Sprünge breiter gestufter Ritzel gut verkraftet, kann in allen Fahrsituationen flexibler reagieren.