Unbekannt
· 31.07.2007
Sportliches Rennradfahren setzt ein passendes Rad voraus. Und die richtige Sitzposition, damit schwereloses Gleiten das Glücksgefühl auf zwei Rädern ermöglicht. Und diese Position muss man sich erarbeiten.
Schwereloses Gleiten über tiefschwarzen Asphalt. Geschmeidig arbeiten die Muskeln, die Kräfte sind im Gleichgewicht. Das Rad ist ganz leicht, nichts drückt, nichts zwickt. Ein Glücksgefühl auf zwei Rädern. Dieses Glücksgefühl, das erfahrene Rennradler regelmäßig erleben – und wonach sie vielleicht sogar ein wenig süchtig sind – ist untrennbar verbunden mit einer guten Haltung auf dem Rennrad. Diese Position fällt den wenigsten von uns jedoch einfach so zu; man muss sie sich erarbeiten.
Fakt ist: Das Sportgerät Rennrad erfordert schon wegen des nach unten geschwungenen Rennlenkers auf jeden Fall eine gebeugte Haltung, daran führt kein Weg vorbei. Das Rennrad ist eben zum Schnellfahren gedacht – dazu, dem Wind ein Schnippchen zu schlagen. Wer wirklich aufrecht sitzen möchte, wird mit einem Rennrad nicht glücklich und sollte sich nach einem Trekkingrad umschauen. Natürlich ist die entspannte Griffhaltung am Oberlenker für Tour und Training üblich und völlig in Ordnung. Die Komponenten-Hersteller haben Brems- und Schalthebel im Laufe der Zeit so griffgünstig geformt, dass man sie auch von oben gut bedienen kann. Doch richtig schnell und perfekt zu steuern ist die Fuhre nur in Unterlenkerhaltung, und auch nur aus dieser Position kann man die Bremsen für volle Bremskraft optimal dosieren. Der Unterlenker muss also in Reichweite liegen. Doch gerade viele Anfänger tun sich mit dieser Haltung schwer. Rücken und Nacken beginnen nach kurzer Zeit zu schmerzen, viele Radler – auch geübtere – meiden den Griff zum Unterlenker fast völlig.
Um den Einstieg zu erleichtern, sollte der Sattel nicht zu hoch über dem Lenker thronen. Der Neigung, den Abstand vom Sattel zum Lenker – die Sitzlänge – kurz zu halten, sollte man nicht nachgeben: Eine eher gestreckte Sitzposition ist physiologisch günstiger und hilft, Rückenschmerzen vorzubeugen (siehe Fotoserie weiter unten). Über die schrittweise Vergrößerung der Sitzlänge entwickelt man eine sportliche Sitzposition besser und leichter, als wenn man den Sattel höher stellt. Mit zunehmender Übung findet dann jeder für sich je nach sportlichem Ehrgeiz seinen Kompromiss aus Sitzlänge und Überhöhung.
Die Basis der guten Sitzposition ist ein passendes Rad. Die Einstellmöglichkeiten von Sattel (vor und zurück, höher oder tiefer, auf verschieden stark nach hinten oder vorne gebogenen Sattelstützen) und Lenker (unterschiedlich lange oder angewinkelte Vorbauten sowie verschiedene Lenkerformen) bieten beträchtliche Verstellbereiche, die man nutzen sollte. Dennoch ist das Einstellen der Sitzposition in der Praxis (besonders beim Lenker) komplizierter als es sein müsste. Denn nur mit Vorbauten verschiedener Länge und Winkelstellung lässt sich ausprobieren, wie sich eine andere Lenkerposition anfühlt. Das erfordert jedes Mal Umbauarbeiten und ist reichlich umständlich. Sinnvoll wäre es, wenn Radhersteller vermehrt verstellbare Vorbauten wie das leichte und stabile VRO-System von Syntace oder den Look „Ergostem“ einsetzen würden. Doch verstellbare Rennradvorbauten sind Mangelware und werden nur selten serienmäßig verbaut. Viele Sportler bekommen also kaum Gelegenheit, die Lenkerposition zu variieren, um herauszufinden, was ihnen wirklich passt.
Der wichtigste Rat: Haben Sie Mut zum Experiment! Variieren Sie Ihre Sitzposition und tasten Sie sich ans persönliche Optimum heran. So kommen Sie dem Ziel des schwerelosen Gleitens am ehesten auf die Spur!
KRAFT HILFT!
Ein starker Oberkörper mit trainierten Rumpf- und Rückenmuskeln hilft dabei, eine gute, sportliche Sitzposition zu finden und sich auf dem Rad wohl zu fühlen. Ein starker Rumpf bildet das Widerlager für die Tretarbeit und schont die Wirbelsäule. Trainieren Sie Ihre Bauch- und Rückenmuskulatur, sie ist der Schlüssel zu einer entspannten und sportlichen Sitzposition!
Die wichtigsten Maße
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