

Specialized Venge – das schnellste Rad der Welt?
Optisch erinnert das neue Venge nur entfernt an seinen Vorgänger. Das Rad ist eine komplette Neuentwicklung, die 2012 begann. Ziel war es laut Kreativ-Ingenieur Chris d’Alusio, das perfekte Wettkampfrad zu schaffen – ohne Kompromisse bei den Fahreigenschaften und so schnell wie möglich. Das Management gab den Ingenieuren dazu weitgehend freie Hand. Und so wurde das Rad nicht als Rahmen-Kit sondern als Komplettrad von Grund auf neu gestaltet, inklusive der Laufräder, Bremsen und der Vorbau-Lenker-Einheit. 14 Ingenieure durften sich an der Maschine austoben - "und es hätte keiner weniger sein dürfen" - versichert Chris D’Alusio.
Zwei Komponenten des Venge stechen optisch hervor: der gekröpfte Rennlenker, den man so noch nicht gesehen hat und die integrierten Bremsen. Durch die Aufwärtskröpfung kann der Vorbau flach und damit aerodynamisch günstig gehalten werden. Der Schwung im Lenker kompensiert den flachen Vorbau für die Fahrer, die normalerweise einen aufwärts weisenden Vorbau benutzen. Eine flache Variante des Lenkers ohne Kröpfung wird auch erhältlich sein. Lenker und Vorbau sind aufeinander abgestimmte Systemkomponenten mit innen liegender Zugführung.
Die V-Brakes sind ebenfalls vollständig in den Rahmen integriert und sollen null aerodynamischen Widerstand verursachen, auch hier mithilfe komplett innen liegender Züge.
Fahreindruck
Das neue Venge ist nicht so hart wie das alte aber auch bei weitem kein Komfortrenner. Auffällig ist die Drehfreiheit von Gabel und Lenker – durch die zentrisch im Gabelschaft liegenden Züge. Der Fahreindruck ist sehr direkt und schnell. Das Rad liegt bei jedem Tempo sehr sicher auf der Piste und lässt sich punktgenau steuern. Die Geometrie ist ausgewogen. Die Bremsen packen mit viel Biss zu und bieten trotz innen verlegter Züge ein guten Druckpunkt. Die vordere Bremse entwickelte im Zuge der Testfahrten über insgesamt 350 Kilometer aber ein schrilles Pfeifen bei härteren Verzögerungen.
Specialized behauptet, dass das Rad neue aerodynamische Bestmarken setzt und zwei Minuten auf 40 Kilometer gegenüber konventionellen Wettkampfrädern herausfährt. Dass es sehr schnell ist, konnten wir in einem Zeitfahrtest bereits erproben. Mehr Details dazu in TOUR 8/2015.
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