

Kein «Panzerwagen», kein Pogacar: WM-Zeitfahren völlig offen
Vor knapp einer Woche hatte der nun 22-Jährige das anspruchsvolle Tour-Zeitfahren nach La Planche Des Belles Filles mit einem Vorsprung von 1:21 Minuten gewonnen und die versammelte Konkurrenz damit deklassiert.
«Ich weiß nicht, wie Pogacar über eine Minute schneller sein konnte als ich. Meine Werte waren so wie bei meinem WM-Titel. Deshalb war ich sehr überrascht, dass mich Pogacar um 1:21 Minuten distanziert hat», sagte Ex-Weltmeister Tom Dumoulin, der auf dem 31,7 Kilometer langen Kurs in der Emilia Romagna am Freitag zu den heißen Anwärtern auf den WM-Titel gilt. Pogacar muss er diesmal nicht fürchten, der Tour-Sieger steigt erst am Sonntag zum 258,2 Kilometer langen Straßenrennen wieder aufs Rad.
Das deutsche Team muss sich mit der Außenseiter-Rolle begnügen. Nach der Absage des viermaligen Zeitfahr-Champions Tony Martin stellt der Bund Deutscher Radfahrer in Jasha Sütterlin und Max Walscheid zwei Fahrer, die nicht zum erweiterten Favoritenkreis zählen. «Wenn ich unter den ersten 20 landen würde, wäre ich damit sehr zufrieden», sagte Tour-Starter Walscheid, der kurzfristig den erkrankten Nikias Arndt ersetzt. Sütterlin steckt sich die Ziele etwas höher: «So wie ich in Form bin, will ich unter die Top 15 fahren.»
Für eine Medaille dürfte es ohne Spezialist Martin, der unmittelbar nach der Tour de France auf seinen Start verzichtet, schwer werden. Der 35 Jahre alte Cottbuser hat das wichtigste Zeitfahren des Jahres 2011, 2012, 2013 und 2016 für sich entschieden.
Mit Wout van Aert (Belgien) und Dumoulin (Niederlande) könnten diesmal zwei von Martins Teamkollegen bei Jumbo-Visma um Gold kämpfen. Der 26 Jahre alte van Aert gewann seit dem Corona-Neustart Anfang August nicht nur zwei Tour-Etappen, sondern auch die Klassiker Mailand-Sanremo und Strade-Bianche. Auch Titelverteidiger Rohan Dennis (Australien) und Lokalmatador Filippo Ganna zählen zum engsten Favoritenkreis.
© dpa-infocom, dpa:200924-99-696548/3
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