

Dauertest: Cross-Gruppe von SRAM
SRAM Force1: 8.700 km Dauertest auf dem Rennrad
Wir haben die Gruppe, die auf den vorderen Umwerfer verzichtet und mit einem Kettenblatt auskommt, 8.700 Kilometer auf der Straße und im Gelände gefahren, montiert an einem Canyon Inflite. Fürs flache Gelände wählten wir ein 44er-Kettenblatt plus Ritzel mit der Abstufung 11-32, für Offroad-Fahrten montierten wir die 11-36-WiFli-Kassette (75 Euro). Handling und Schalteigenschaften haben uns gut gefallen; die Hebelergonomie passt, praktisch ist die effektive Weitenverstellung für unterschiedlich große Hände. An die Schaltlogik gewöhnt man sich schnell. Im schwierigen Gelände ist der Verzicht auf den zweiten Schalthebel ein Plus, in flachem oder hügeligem Terrain dagegen zwingen die großen Übersetzungssprünge zu unharmonischen Trittfrequenzwechseln; mit der enger abgestuften Kassette fehlen wiederum Gänge für steil bergauf und bergab. Die Gänge wechseln knackig und exakt, auch beim Hochschalten unter extremer Last, wenn auch nicht so geschmeidig wie bei Shimanos Ultegra. Mit der WiFli-Kassette und viel Schmutz blieb die Kette beim Runterschalten unter Last manchmal hängen, und der Schaltvorgang wurde lauter.
Die Bremsen sind in jeder Situation zuverlässig, ein Nachlassen der Bremsleistung oder Fading waren auch nach langen Abfahrten nicht spürbar. Wir haben den Antriebsstrang regelmäßig mit Wasser, Reiniger und Bürste gewaschen, einen Dampfstrahler aber nicht eingesetzt. Zwischendurch wurde die Kette zusätzlich mit Entfetter gereinigt und frisch geschmiert, Kettenlängung und Bremsbeläge regelmäßig gecheckt. Generell sind die Schaltzüge empfindlich, was nach extremen Schlammfahrten mehr Handkraft beim Hochschalten erforderte. Nach 3.200 Kilometern machte das Innenlager (30 Euro) durch Knacken und rauen Lauf auf sich aufmerksam; wir haben es gegen ein neues getauscht, das ab Kilometer 7.500 die gleichen Symptome zeigte. Die erste Kette (25 Euro) war nach 5.200 Kilometern verschlissen, die Bremsbeläge (19 Euro) 800 Kilometer später. Das ist in Anbetracht zahlreicher Schlammschlachten gut. Viel Aufmerksamkeit verlangte der Schaltzug (18 Euro), den wir mittlerweile dreimal getauscht haben.
Fazit: Auf den Umwerfer vorn kann man verzichten, für die großen Gangsprünge braucht es jedoch einen kräftigen und ausdauernden Piloten. Wer öfter zwischen flachem und bergigem Gelände wechselt, sollte eventuell ein zweites Ritzelpaket einplanen. Der Verschleiß ist bis auf die häufigen Schaltzugwechsel positiv zu bewerten.
Preis 1.030 Euro komplett mit Scheibenbremse
Info www.sram.com

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