

Verschleißtest: Elffach-Ketten
Eine Rennradkette ist ein filigranes Bauteil, auf das rohe Kräfte wirken. Im Sprint zum Beispiel muss die Kette rund 200 Kilogramm Gewichtskraft widerstehen. Doch selbst der stärkste Fahrer schafft es nicht, die Ketten zu sprengen. Sogar eine schmale Elffach-Kette mit 0,8 Millimeter dünnen Laschen hat immer noch acht Quadratmillimeter Querschnittsfläche und damit eine Zugfestigkeit von knapp einer Tonne. Bruchgefahr besteht nur, wenn Ketten falsch vernietet oder durch Korrosion vorgeschädigt wurden – was im Winter (Salz) vor allem an Shimano-Ketten schon vorkam.
Trotz der Festigkeitsreserven gehört die Kette aber zu den verschleißfreudigen Bauteilen am Rad. Im Kettengelenk herrschen so hohe Drücke, dass auch die besten Schmierstoffe nicht komplett verhindern können, dass Metall auf Metall reibt, und das führt unweigerlich zu Abrieb. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kettengelenke nicht gedichtet sind. Eindringender Schmutz erhöht die Abnutzung der aufeinander reibenden Metallflächen. Der Abrieb an Bolzen und Innenlaschen führt dazu, dass die Kette sich mit der Zeit längt und sich die sogenannte Teilung – der Abstand von Bolzen zu Bolzen – vergrößert. Anfangs beträgt die Teilung 12,7 Millimeter. Durch den Gelenkverschleiß werden die Abstände ungleichmäßig, der Bolzenabstand wird zu einer Abfolge von lang-kurz-lang. Damit die Ritzel keinen Schaden nehmen, sollte die Längung nicht mehr als 0,075 Millimeter pro Gelenk betragen. Aus Gründen der Vergleichbarkeit haben wir den Verschleiß im Labor getestet.
Die Testergebnisse dieser Elffach-Ketten finden Sie unten als PDF-Download:
• Campagnolo Chorus
• Campagnolo Record
• KMC X11 SL
• Shimano Ultegra CN 6800
• Shimano Dura-Ace CN 9000
• SRAM PC 1170
• SRA Red 22
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