

Das richtige Material: Rad & Co.
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Drei Dinge kennzeichnen die meisten Radmarathons: viele Teilnehmer, viele Kilometer, viele Berge. Daraus resultiert eine Herausforderung, auf die man sich nicht nur mit ordentlichem Training vorbereiten sollte: Auch das Material verdient besondere Aufmerksamkeit.
Flaschenhalter
Nichts ist so wichtig wie regelmäßiges Trinken. Dazu muss man auch im dichten Gewühl einer Gruppe schnell und sicher an die Flasche kommen. Viele ultraleichte Flaschenhalter und Carbonmodelle klemmen die Flasche zu fest und nehmen nicht alle Flaschenformen auf. Besser: Alu-Rundrohrgestelle mit guter Vorspannung sind preiswert und bewährt.
Reifen
Bei fünf oder mehr Stunden Fahrtdauer sind schlappe fünf Minuten für die Reparatur einer Panne eigentlich zu vernachlässigen. Angeknackste Moral und die Wettkampf-Hektik führen aber schnell zu Montagefehlern, die ärgerliche Folgepannen nach sich ziehen können. Wenn Sie’s lange nicht mehr gemacht haben: Betrachten Sie die notwendige Kontrolle von Schläuchen und Felgenbändern vor dem Marathon als gute Übung.
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DIE RENN-VARIANTE
Zweifach Standard
Mit der Kettenblatt-Kombination 52/39 ist die klassische Zweifach-Kurbel schon von Haus aus nur für sehr gut trainierte, leichte Radsportler geeignet. Dennoch sollten auch sie das Maximum an Übersetzungsreserve aus dem Ritzelpaket herausholen. Campagnolo bietet Zehnfach-Pakete an, die bis 29 Zähne reichen, Shimano nur bis 27 Zähne. Shimano-Fahrer können das Zehnfach-Paket aber mit überschaubarem Aufwand auf 30 Zähne aufrüsten (Siehe Werkstatt S. 72). Vorteil dieser Variante: Die Schritte zwischen den einzelnen Gängen bleiben recht eng, man findet in jedem Gang direkten Anschluss.
• Das müssen Sie umbauen: Ritzel, eventuell Zwischenringe
Shimano-Neunfach-Piloten können mittels MTB-Zahnkranz und -Schaltwerk bis zu 34 Zähne große Ritzel montieren. Unsere Referenzperson würde so mit knapp 50 Kurbelumdrehungen bei 6 km/h über den Berg kurbeln. Der Nachteil: Die Schaltschritte werden durch ein Ritzel weniger und die enorme Spreizung gegenüber Zehnfach deutlich größer. Diese Funktionseinbuße ist jedoch ein Klacks, vergleicht man es mit dem Versuch, kurz mal zehn Kilogramm abzuspecken.
• Das müssen Sie umbauen: Ritzel, Schaltwerk
Zweifach Kompakt
Kompakt-Kurbeln haben einen kleineren Lochkreis, der kleine Kettenblätter mit bis zu 34 Zähnen aufnehmen kann (großes Blatt 50 Zähne). Auch hier aber belegt das Rechenexempel: In Verbindung mit einem 29er Ritzel sinkt die Trittfrequenz bei 6 km/h auf weniger als 50 Umdrehungen, was die Gelenke enorm belastet. Um mit annähernd angenehmen 55 Umdrehungen zu treten, müsste sich ein 34er-Ritzel am Hinterrad drehen. Solch ein Umbau ist allerdings nur bei Neunfach-Antrieben möglich. Die Begrenzung der Endgeschwindigkeit durch das maximal 50 Zähne große Blatt fällt allenfalls bergab auf, wo es aber ohnehin nur sehr selten sinnvoll ist, voll mitzutreten.
• Das müssen Sie umbauen: Ritzel, Schaltwerk, Kurbel, eventuell Umwerfer
DIE KOMFORT-VARIANTE
Dreifach
Die meisten Dreifach-Kurbeln haben ein kleinstes Kettenblatt mit 30 Zähnen. In Verbindung mit Shimanos Serienzahnkranz mit maximal 27 Zähnen bringt auch das die Trittfrequenz bei langsamen Geschwindigkeiten noch nicht in den grünen Bereich. Die Beispielrechnung zeigt: Erst mit 30 Zähnen am Hinterrad kann ein 80-Kilo-Athlet mit 55 Umdrehungen pro Minute eine 14-prozentige Steigung erklimmen, wenn er rund 220 Watt leistet. Vorteil Dreifach: Keine Einschränkung bei der Endgeschwindigkeit, weil das 52er als größtes Kettenblatt erhalten bleibt. Nachteil: Erhöhte Schalt-
arbeit, um stets im richtigen Gang zu fahren und eine schräge Kettenlinie zu vermeiden.
• Das müssen Sie umbauen: Kurbeln, Lager, Umwerfer, Schaltwerk, Ritzel und Kette. Achtung, Shimano-Fahrer: Nicht alle linken Dual-Control-Hebel sind für Dreifach-Schaltungen geeignet!
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