

Aero-Tipps für Jedermänner
Für Hobbyfahrer: Aero-Tuning leicht gemacht
Aerodynamik? Das ist doch Profi-Stoff, dazu muss ich mir doch keinen Kopf machen, denken Sie vielleicht. Wenn Sie nur zum Genuss radeln und Ihnen die Geschwindigkeit egal ist, stimmt das. Sobald es aber um Performance geht, darum, ein bisschen oder auch deutlich schneller zu fahren, ist die Beherrschung des Luftwiderstands elementar – bei jeder rennradtypischen Geschwindigkeit.
Ob 25er, 30er- oder 40er-Schnitt wie im Profirennen ist dabei egal. Wer schneller fahren will, muss sich immer vorrangig um das Thema Aerodynamik kümmern. Denn jenseits von 18 km/h ist die Aerodynamik im Flachen der beherrschende Fahrwiderstand. Kommen Berge ins Spiel, übernimmt der Bergwiderstand die erste Rolle. Aber auch im gemischten bis bergigen Gelände bleibt die Aerodynamik oft der wichtigste Faktor, um am Schnitt zu drehen. Gezieltes Aero-Tuning hat eine ähnliche Wirkung wie, wenn Sie mehrere Kilogramm abnehmen!

Windschnittige Haltung auf dem Aero-Rad, dazu Laufräder mit Hochprofilfelgen und eng anliegende Rennkleidung - wer die Profis beobachtet, sieht, welches Aero-Tuning sinnvoll ist.
Wie man effektiv und Geldbeutel-schonend am Tempo dreht, zeigen wir mit den folgenden Tipps. Unsere Zeitangaben beruhen auf der realitätsnahen Simulation einer 100-Kilometer-Runde mit 1.000 Höhenmetern:
1. Besser kleiden
Lockere Kleidung bremst enorm. Ein enger Rennraddress bringt ein deutliches Geschwindigkeitsplus. Mit einem Einteiler, der im Sommer auch ein Komfortgewinn sein kann, legen Sie nochmal an Tempo zu. Ein kleines Plus bringt auch ein Aero-Helm gegenüber zerklüfteten Modellen – allerdings meist mit Komforteinbußen durch schlechtere Belüftung.
- Kosten: Rund 250 Euro (Einteiler)
- Einteiler statt Flattersachen, aufrechte Position
- Beschleunigung von 25,7 auf 26,8 km/h
- Einsparung: 10:07 Minuten
2. Schneller sitzen
Der Fahrer des Körpers verursacht den Löwenanteil des Luftwiderstands aus. Deshalb: Runter mit dem Kopf, Rücken flach machen, Arme eng halten und auf den Bremsgriffen greifen. In dieser Haltung fahren Sie mit einem Rennlenker am schnellsten.
- Kosten: keine/Dehnübungen
- Einteiler, flache Sitzposition
- Beschleunigung von 26,8 auf 27,6 km/h
- Einsparung: 06:19 Minuten
3. Aufgestützt lenken
Die beste Hardware-Investition zum Schnellfahren ist ein Triathlon-Liegelenker. Mit einem Aufsatz machen Sie ihrem alten Renner Flügel. Das bringt mehr als auf einen modernen Aero-Renner umzusatteln. Indem Sie die Arme vor den Körper nehmen, reduzieren Sie ihre Stirnfläche und verbessern zugleich ihre aerodynamische Form. Vorsicht: Bei den meisten Jedermann-Rennen sind Triathlonlenker verboten!
- Kosten: ab 60 Euro
- Einteiler, flache Sitzposition, Tria-Lenker
- Beschleunigung von 27,6 auf 28,5 km/h
- Einsparung: 6:49 Minuten
4. Laufräder wechseln
Mit Hochprofillaufrädern stecken Sie sich Segelflächen ins Rad, mit denen Sie schneller fahren als mit semi-aerodynamischen Felgen - zum Preis höherer Lenkkräfte und Instabilitäten.
- Kosten: ab 800 Euro
- Einteiler, flache Sitzposition, schnelle Laufräder
- Beschleunigung von 27,6 auf 27,9 km/h
- Einsparung: 02:29 Minuten
5. Bei Neukauf auf Aero-Modelle setzen
Wenn es um ein neues Rad geht, ziehen Sie einen Aero-Renner in Betracht. Das Rad macht zwar nur rund 20% des Gesamtwiderstands aus, aber der Unterschied zwischen einer modernen Aeroflunder und einem Dickrohrrahmen ist dennoch so substanziell, dass es sich lohnt, darüber nachzudenken.
- Kosten: ab 3.000 Euro
- Einteiler, flache Sitzposition, schneller Rahmen
- Beschleunigung von 27,6 auf 28,2 km/h
- Einsparung: 04:12 Minuten
6. Kumulierte Vorteile aller 5 Optionen
Alle genannten Verbesserungen von der Bekleidung über die Haltung bis zum Material des Rades vereint, bringen den größten Tempo-Schub.
- Einteiler, flache Sitzposition, Aero-Lenker, schnelle Laufräder, schneller Rahmen
- Beschleunigung von 25,7 auf 29,6 km/h
- Einsparung: 30:40 Minuten
*Berechnungsgrundlage: 100-Kilometer-Runde mit 1.000 Höhenmetern. Fahrergewicht: 75 kg, Rad: 7,5 kg. Mittlere Tretleistung: 161 W, wobei bergauf deutlich härter getreten wird als flach oder bergab.
-
Artikelstrecke: Aero-Spezial
-
Schneller Rennrad fahren mit Aerodynamik-Tipps
-
Für Hobbyfahrer: Aero-Tuning leicht gemacht
-
Günstig und gut? 6 Aero-Laufräder im TOUR-Test
-
So wichtig sind Aerodynamik und Windschatten bei der Tour
- Das könnte Sie auch interessieren
-
Trainingsplan Indoor-TrainerSaisonvorbereitung auf dem Rollentrainer
Indoor-Training bietet fantastische Möglichkeiten, unabhängig vom Wetter Sport zu treiben. Aber wie macht man das Beste aus den vielen Möglichkeiten? Ein Trainingsplan mit Einheiten für die Saisonvorbereitung.
-
Test 2021: Powermeter bis 1.000 EuroWie war ich? - Powermeter liefern die Antwort in Watt!
Powermeter messen mit wie viel Schmackes wir ins Pedal treten. Mit diesen Werten lässt sich jedes Training punktgenau planen und steuern. Im Test: sieben Leistungsmessgeräte für weniger als 1.000 Euro
-
Nach dem Rennrad fahren: Schlafen hilft dem TrainingRegeneration im Schlaf: Besser erholen!
Ausdauersportler, die besser schlafen, sind leistungsfähiger. Wie Rennradfahrer sich im Schlaf besser erholen können und welche Produkte dabei helfen können, zeigt unser Schlaf-Report.
-
Interview: Teun van ErpSo schlafen Rennradprofis
Der Sportwissenschaftler Teun van Erp arbeitet als Trainingsexperte für das Profiteam Sunweb und erklärt, wie er die Rennradfahrer in Sachen Schlaf unterstützt
-
Rollentraining mit RouvyIndoortraining-Software im Test: Rouvy
Rouvy erhöhte 2020 den Bekanntheitsgrad mit zahlreichen Profi-Events. Was die Trainingssoftware taugt, zeigt der TOUR-Check.
-
Virtuelles Rollentraining mit ZwiftIndoortraining-Software im Test: Zwift
Spieleparadies und Trainingsplattform - der TOUR-Check zeigt, wie gut Zwift, die virtuelle Trainingssoftware mit den weltweit meisten Nutzern, diesen Spagat schafft.